Behörde gibt das durchschnittliche Ergebnis mit fast 50 000 Euro an

Hamburg. Das Taxigewerbe in Hamburg befindet sich im Aufschwung. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine schriftliche Anfrage des FDP-Wirtschaftsexperten Thomas-Sönke Kluth hervor. Danach ist der durchschnittliche Gewinn der Taxi-Unternehmer vergangenes Jahr im Vergleich zu 2006 von 23 956 auf 49 777 Euro angestiegen. Davon sind noch Steuern zu zahlen. Der Umsatz der Taxifahrer pro Schicht lag im vergangenen Jahr bei 143 Euro, 2006 waren es 120 Euro. Zum 1. Juli 2011 waren 2201 Taxi-Unternehmen in Hamburg registriert.

Für Thomas-Sönke Kluth, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion, steht fest: "Diese Zahlen belegen, dass das wirtschaftliche Auskommen der Taxi-Unternehmen offenbar gesichert ist und einen positiven Trend aufweist."

Allerdings werfen die von der inzwischen zuständigen Wirtschaftsbehörde - zuvor war das Sache der Behörde für Stadtentwicklung - vorgelegten Zahlen Fragen auf. Denn bislang vermittelte das Taxigewerbe selber nicht den Eindruck, dass es einen Aufwärtstrend gebe. Es wurden immer wieder Tarifanhebungen gefordert, erst zum 1. August wurden die Fahrpreise um 4,3 Prozent angehoben.

Doch wie kommt es dann zu diesen positiven Zahlen?

"Die Einnahmesituation hat sich in den vergangenen Jahren verbessert. Das liegt daran, dass zahlreiche Taxikonzessionen eingezogen oder nicht verlängert wurden, weil die Behörde für Ordnung gesorgt hat", sagte Thomas Lohse, Vorsitzender der Taxen-Union Hamburg Hansa e.V., der 400 Unternehmen vertritt. Die Zahl der Taxis lag zum Stichtag 1. Juli 2001 bei 4021 und zum 1. Juli 2011 bei 3482.

Ein Kenner der Branche sagte dem Abendblatt: "Bis die Behörde durchgegriffen hat, haben viele Unternehmer beim Gewinn geschummelt, um Steuern zu sparen. Manche Fahrer haben einen Teil des Einkommens schwarz bekommen."

Aus der Wirtschaftsbehörde heißt es: "Die Qualitätsoffensive des Senats hat seit 2006 erfreuliche Ergebnisse erzielt. Durch eine bundesweit viel beachtete Genehmigungspraxis ist es uns gelungen, unreguläre Unternehmen vom Markt zu verdrängen", sagte Sprecherin Helma Krstanoski. Es habe konsequente Überprüfungen der betrieblichen Angaben im Genehmigungsverfahren gegeben. "Außerdem wurden zahlreiche Kontrollen von Zoll und Polizei vorgenommen", sagte Krstanoski.