Erst gab es eine Initiative gegen den Ausbau, jetzt gibt es auch eine dafür. Sowohl Gegner als auch Befürworter sammeln Unterschriften.

Eidelstedt. Rot, blau und gelb leuchtet das Holzhäuschen auf der Grünfläche vor dem Eidelstedt-Center. Aber Kinder meiden trotz des schönen Wetters den Spielplatz. Auch in dem Einkaufszentrum ist nur wenig Leben. Vereinzelt beäugen Kunden die Waren, manche Ladenräume stehen leer. Damit das Center wieder attraktiver wird, soll es ausgebaut werden. Allerdings müssten dafür die Grünfläche inklusive Spielplatz und 18 Laubbäume weichen.

Nachdem sich zuerst ein Bürgerbegehren gegen den Plan zum Ausbau des Einkaufszentrums formierte, gibt es nun auch eine Initiative, die sich für die Erweiterung ausspricht - und damit gegen den Erhalt der Grünfläche. Die einen haben bereits mehr als 2000, die anderen seit Sonnabend mehrere Hundert Unterschriften gesammelt. Der Politik gefällt das. Auch den SPD-Vertretern, die gestern auf ihrer Sommertour durch den Wahlkreis 6 das Eidelstedt-Center besuchten. "Es ist gut, dass hier die Pro- und die Kontra-Bewegung direkt aus der Bevölkerung kommt", sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Dressel. "Das trägt zu einer Versachlichung der Debatte bei und kann zu einer gemeinsamen Lösung führen." Denn die Sorgen der Gegner müssen ernst genommen werden. Die Marktbetreiber auf dem Gelände etwa haben besonders Angst, dass ihr Markt unter dem Ausbau leidet. "Aber diese Sorgen konnten wir im direkten Gespräch gleich zerstreuen", sagte Dressel. "Der Markt wird in seinem bisherigen Umfang auf jeden Fall durchgeführt, und der Bezirk garantiert die Einhaltung dieses Versprechens", sagt Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke.

"Der Markt profitiert sogar von dem Ausbau", sagt Lars Kühl vom Pro-Bürgerbegehren "Eidelstedt soll leben!". Denn ohne ein attraktives Einkaufszentrum gäbe es bald keine Käufer mehr. "Und durch Möbel Höffner mit seinem großen Randsortiment wird die Konkurrenz noch größer." Den Schutz der Kombination aus Spielplatz und Bäumen hält Kühl für ein schlechtes Argument. "Acht der Bäume sind falsche Akazien, damit giftig und gehören nicht neben einen Spielplatz."