Von Sommer 2012 an soll das Semesterticket um 3,2 Prozent teurer werden. Protestbrief an Senator. HVV bietet den Studenten Gespräche an.

Hamburg. Das wollen sie nicht klaglos hinnehmen. Hamburgs Studierende wehren sich gegen eine Preiserhöhung des Semestertickets. Zurzeit zahlen die Studenten je Semester für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel je Semester 146,90 Euro. Künftig soll dies 151,60 Euro kosten. Mit einem Brief haben sich jetzt Vertreter von Studierenden sämtlicher Hochschulen - organisiert in der Landes-ASten-Konferenz - an Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) gewandt. Darin heißt es, der HVV habe ihnen am 23. Juni mitgeteilt, dass über die Preissteigerung von 2,2 Prozent hinaus ein "strukturbedingter Zuschlag" von einem Prozent erhoben werde. Diese Steigerung um 3,2 Prozent lehnen die Studierenden ab. "Es kann wohl kaum Intention der Behörde sein, aus dem begrenzten Studierendenbudget weitere Mehreinnahmen für die Stadt zu akquirieren", schreiben die Studierenden-Vertreter. "Zumal Studierende nach den Kürzungen am Studentenwerk etwa auch mehr für das Mensa-Essen zahlen", sagte Philipp Klein, Vorsitzender der Landes-ASten-Konferenz.

Der HVV bestätigte, dass der Preis für die Semestertickets vom Sommersemester 2012 an um 3,2 Prozent steigen soll und damit an die Preissteigerung der normalen HVV-Tickets angepasst werde. Darin enthalten seien 2,2 Prozent allgemeine Steigerung der Fahrkartenpreise - und eben ein Prozent für "Strukturanpassung".

Anders als von den Studierenden vermutet, handelt es sich dabei laut HVV-Sprecherin Gisela Becker aber nicht um eine Sondergebühr für die Studierenden, sondern ist ein bei der letzten Preiserhöhungsrunde vom Senat geforderter Aufschlag. Dieser hatte wegen der "angespannten Haushaltslage" einen Aufschlag von einem Prozent auf die allgemeine Fahrpreissteigerung gefordert. Eine Steigerung, die alle anderen HVV-Kunden bereits bezahlen.

Nun soll genau diese Erhöhung - wie bisher üblich - auch auf das Semesterticket angerechnet werden, das im gesamten HVV-Gebiet gilt. Das lehnen die Studierenden ab. Der HVV kündigte an, dass mit dem AStA noch einmal verhandelt werden soll.

Licht ins Dunkel will jetzt Till Steffen (GAL) bringen. Mit einer Kleinen Anfrage will er Sachlage und Rechtmäßigkeit der Preiserhöhung ermitteln. Senator Horch hat den Brief der Studenten erhalten und ihn an Wissenschaftssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) weitergeleitet.