Nach zähen Verhandlungen arbeiten Imageverkäufer unter einem Dach

Hamburg. "Standort-Marketing", davon ist in Lobbykreisen der Wirtschaft und des Tourismus oft die Rede. Doch wie genau Hamburg nach außen am besten zu verkaufen sei, darüber scheinen sich die Akteure selten einig zu sein. Entsprechend zäh verliefen im vergangenen Jahr die Fusions-Verhandlungen der öffentlichen Unternehmen Hamburg Marketing, Hamburg Tourismus und der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung. Die zahlreichen Gesellschafter, darunter der Gaststättenverband Dehoga, diskutierten darüber, wer wie viel Einfluss haben sollte. Gestern dann wurde vereinbart, die Organisationen künftig unter einem Dach zu organisieren. Dies soll Geld in der Verwaltung sparen und zudem garantieren, dass die Akteure ein einheitliches Bild der Stadt vermitteln. Wer im Wettbewerb der Städte mithalten wolle, sagte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), brauche professionelle Strukturen. "Die haben wir geschaffen."

Leiter der neuen Holding ist Dietrich von Albedyll, seit 1989 Tourismuschef in Hamburg. "Die freigesetzten Kräfte werden wir dafür nutzen, marktorientierte Impulse zu setzen", sagte Albedyll, der die "Sichtbarkeit als bedeutender Wirtschafts- und Kulturstandort" erhöhen möchte. Fritz Horst Melsheimer, Präses der Handelskammer, mahnte: "Nun muss sich die neue Struktur bewähren." Das liege nun an den Geschäftsführungen und Gremien der Gesellschaften selbst. CDU und GAL begrüßten die Fusion - wohl auch deshalb, weil sie das Projekt zu Regierungszeiten angestoßen haben. Auch die FDP begrüßte eine "Professionalisierung" beim Hamburg Marketing. Ob aber die Holdingstruktur zu einer besseren Koordination beitrage, sagte der Abgeordnete Thomas Sönke Kluth, "muss sich erst noch zeigen".