Klütenewer: Hat das Abendblatt schon den in der Schiffersprache etwas herablassenden Ausdruck Klütenewer registriert? So nannten Hafenschiffer, Lotsen und Hamburger Überseebesatzungen jene ehemaligen Frachtensegler der Küstenschifffahrt, die in ihren letzten Einsatzjahren nicht mehr segelten, aber einen Diesel- oder tuckernden Glühkopfmotor hatten. Als Wetterschutz erhielten sie alle ein meist hölzernes Ruderhaus. Ihre früheren Großsegelbäume waren zum Ladegeschirr umfunktioniert worden. Diese "Klein-Kümos" erledigten den Nahverkehr zwischen Hamburg und Minihäfen an den Nebenflüssen der Niederelbe sowie an den größeren Entwässerungskanälen der Marsch ("Wettern"). Inzwischen sind die Klütenewer schon lange durch Lkw verdrängt worden und weitgehend aus dem Hafenbild verschwunden.

Gert Hagemann, Pinneberg

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