Hamburg. Der Stadtteil Moorburg bleibt weiter möglicher Standort für eine neue Hafenschlick-Deponie. Schon im September 2010 hatte ein von der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) beauftragtes Gutachten das Dorf im Süden der Stadt als beste Lagerstätte ausgewählt. Dabei war übersehen worden, dass sich auf dem Gelände ein Trinkwasserbrunnen befindet. Ein Ergänzungsgutachten kam aber zu dem Ergebnis, dass dieser Brunnen durch die Deponie nicht besonders betroffen sein wird - zumal man die Bodenschicht darüber abdichten könne. Die HPA will jetzt in die Planungen für die neue Schlickfläche einsteigen. Andere Möglichkeiten gebe es nicht, sagte HPA-Sprecher Alexander Schwertner. Hafenschlickdeponien im Umland der Nachbarbundesländer ließen sich dort "politisch" nicht durchsetzen.

Und so muss Hamburg innerhalb seiner Stadtgrenzen einen Platz finden. Ursprünglich war dafür eine Fläche in Kirchsteinbek bei Billstedt vorgesehen gewesen. Doch dort hatte es heftigen Protest von Bezirkspolitikern und der Bevölkerung gegeben. Im letzten Verfahrensschritt waren nun vier mögliche Areale in die engere Wahl gekommen: Neuenfelde, Kirchsteinbek, Billwerder und eben Moorburg, das sich nach verschiedenen Kriterien als am besten geeignet erwiesen hatte.

Hintergrund: Jedes Jahr müssen in Hamburg für 50 Millionen Euro Kosten rund sechs Millionen Kubikmeter Schlick aus den Hafenbecken gebaggert werden. Eine Million dieser Menge gilt als belastet mit Schadstoffen aus dem Elbe-Oberlauf. Dieser Schlick wird in einer Spezialanlage behandelt, der noch gering belastete Reste deponiert. Allerdings wird die bisherige Schlickdeponie Francop in wenigen Jahren an ihre Aufnahmegrenze angelangt sein.