Für viele Autofahrer ist der Meiendorfer Weg in Rahlstedt offenbar eine Rennstrecke. Pläne für Fußgängerüberweg bereits in Arbeit.

Hamburg. Der 1400 Meter lange Meiendorfer Weg in Rahlstedt, auf dem viele Autofahrer die Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde überschreiten, erhält eine Fußgängerinsel in der Straßenmitte - laut Bezirksabgeordneten und Anwohnern "höchste Zeit". Schon im August 2010 hatten Politiker die Verwaltung aufgefordert, an der Straße Fußgängerüberwege zu bauen, da die Straße "eine Rennstrecke" sei. In der Bezirksversammlung folgte die Mehrheit nun dem SPD-Antrag zur Entschärfung der Situation.

"Während es vor wenigen Wochen noch hieß, man wisse nicht genau, wann die Planungen aufgenommen würden, teilte die Bezirksamtsleiterin mir nun mit, dass mit Hochdruck an den Plänen gearbeitet werde", sagt Lars Kocherscheid-Dahm, Vize-Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion. "Darüber freuen wir uns sehr." Er hoffe, dass das Vorhaben nun schnell umgesetzt werde. Damit die Autofahrer ihr Tempo wirklich reduzieren, soll am Einmündungsbereich der Leharstraße eine Fußgängerinsel gebaut werden. Zudem soll es eine "Fahrbahnverschwenkung" geben, die die Straße optisch verengt, was Autofahrer zu langsamerem Fahren zwingen soll. Darüber hinaus beinhaltet der SPD-Antrag, dass das Bezirksamt einen Zeitplan für das Projekt vorlegt.

"Begleitend wünschen wir uns weitere Maßnahmen, um eine tatsächliche Entschärfung der Situation im Straßenverlauf zu erhalten", sagt Kocherscheid-Dahm. Dazu gehörten auch die Prüfung der Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit bis zur Umsetzung der baulichen Maßnahmen und die erneute Forderung nach einem Mini-Kreisel in Höhe der Ringstraße.

Messungen der Polizei hatten ergeben, dass am Meiendorfer Weg regelmäßig zu schnell gefahren wird. Ein 24-Stunden-Messprotokoll, das dem Abendblatt vorliegt, hatte belegt: Neun Fahrzeuge wurden mit mehr als 100 Kilometern je Stunde gemessen, tagsüber war in fast jeder Stunde mindestens ein Autofahrer schneller als mit Tempo 75 unterwegs. "Zudem nehmen die Unfälle dort ständig zu", sagt Kocherscheid-Dahm. Zuletzt war am 10. Februar am Meiendorfer Weg ein geparktes Auto nach einem Aufprall in einen Vorgarten geschleudert worden.