Hamburg. Ein Städtebeispiel für den Erfolg einer Citymaut ist Stockholm. 2006 wurde die Maut in der Innenstadt der schwedischen Hauptstadt versuchsweise eingeführt. Je nach Tageszeit werden umgerechnet zwischen 1,10 Euro und 2,20 Euro fällig. Im Gegensatz zu London gilt die Zahlungspflicht in beide Richtungen. Die Gebühren werden werktags zwischen 6.30 Uhr und 18.30 Uhr erhoben. Ziel ist es, das Verkehrsaufkommen um zehn bis 20 Prozent zu verringern. Das Ergebnis nach dem Probelauf: Sogar um 23 Prozent reduzierte sich das Verkehrsaufkommen, 13 Prozent weniger Feinstaub wurde gemessen, 14 Prozent weniger Kohlenwasserstoff. Daher wurde die Citymaut verbindlich.

In London wurde im Februar 2003 eine "Staugebühr" für ein 21 Quadratkilometer großes Gebiet im Stadtzentrum eingeführt. Montags bis freitags zwischen 7 und 18 Uhr müssen alle Autofahrer für die Einfahrt in diese Zone acht Pfund bezahlen. Für Taxis, Anwohner, Motorräder und Fahrzeuge mit Gas-, Elektro- und Brennstoffzellenantrieb gelten Ausnahmeregelungen. Die Gebühr fällt einmal pro Tag an, alle weiteren Fahrten sind kostenfrei. Nach einem Jahr sank die Zahl einfahrender Wagen in die Gebührenzone um 70 000, das entspricht einem Rückgang von 18 Prozent. Kritiker sprechen jedoch von einer "Zweiklassengesellschaft". Nur wer reich ist, könne es sich in London leisten, mit dem Auto zu fahren.

Die älteste Citymaut der Welt gibt es in Singapur. Schon 1965 führte der Inselstaat die Maut zum Zweck der Verkehrslenkung ein. 1998 wurde das System deutlich erweitert und verbessert. Die Maut wird entweder per Ganztagsvignette gezahlt (umgerechnet 1,70 Euro) oder pro Einfahrt (ab 1,50 Euro). Die Preise variieren je nach Fahrzeug, Strecke und Tageszeit.