Hamburger Eltern müssen für das Gastschulabkommen mit Schleswig-Holstein büßen. Zuschüsse für Gastschüler werden massiv gekürzt.

Hamburg. Privatschulen in der Stadt erhöhen die Gebühren. Sie begründen das mit dem neuen Gastschulabkommen zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein. Danach werden die Zuschüsse für Gastschüler aus dem Nachbarland massiv gekürzt. Statt dies nur auf die betroffenen Schüler umzulegen, werden nach dem Solidarprinzip alle, also auch die Hamburger, belastet.

Betroffen sind die Bugenhagenschulen der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. In einem Schreiben an die Eltern heißt es, durch die Kürzung entstehe eine Finanzierungslücke von 70.000 Euro. Diesen Fehlbetrag soll die Elternschaft mit monatlich zehn Euro pro Schüler ausgleichen. Zusätzlich werden 20 Euro wegen gestiegener Personal- und Energiekosten verlangt.

Betroffen sind auch die Brecht-Schulen. Bisher kommen rund zehn Prozent ihrer 1000 Schüler aus Schleswig-Holstein. Geschäftsführer Andreas Haase sagt: "Wir haben noch keine generelle Regelung verabredet, wie wir mit den drohenden Mindereinnahmen umgehen." Weil man sich als Hamburger Schule primär für Schüler aus Hamburg verantwortlich fühle, werde man aber vorerst keine neuen Schüler aus Schleswig-Holstein aufnehmen.

Auch an der Waldorfschule Wandsbek stehen durch das Gastschulabkommen Veränderungen bevor. "Unsere Handlungsspielräume sind enger geworden", sagt Geschäftsführer Matthias Farr. Dadurch, dass die Behörde für die Hamburger Schüler mehr zahle als früher, könne man das bis 2012 ausgleichen. "Doch dann müssen wir uns Gedanken machen, ob wir das Schulgeld erhöhen oder keine Schüler mehr aus Schleswig-Holstein aufnehmen."