Saga/GWG hat den Nutzungsvertrag gekündigt. Bewohner wehren sich

Bahrenfeld. In der Steenkampsiedlung in Bahrenfeld laufen die Anwohner Sturm gegen das drohende Aus für ihr Bürgerzentrum. Es geht um den sogenannten Steenkamp-Saal, der seit 90 Jahren als Veranstaltungsraum genutzt wird. Bislang kostenlos. Damit soll nach dem Willen der Saga/GWG jetzt Schluss sein.

Das städtische Unternehmen hat den bestehenden unbefristeten Vertrag zum 31. März gekündigt. "Es gab keine weitere Begründung", sagt Claus Thiele, Vorsitzender der Heimstättervereinigung Steenkamp, in der viele Bewohner der in den 1920er-Jahren gebauten Gartenstadt zusammengeschlossen sind. Nun brodelt es ordentlich. "Der Saal ist ein Treffpunkt und für die Gemeinschaft sehr wichtig", sagt Anwohnersprecher Thiele. Am vergangenen Wochenende gingen 300 der knapp 2000 Steenkamper für den Erhalt auf die Straße.

Doch die Saga bleibt hart. "Wir werden die Kündigung nicht zurücknehmen", sagt Sprecher Michael Ahrens. Es gebe keinen erkennbaren Grund, den Raum weiter unentgeltlich zur Verfügung zu stellen, nachdem die meisten Häuser in der Siedlung inzwischen an private Eigentümer verkauft worden seien. Nach einem Vertragsentwurf will das Unternehmen künftig eine Monatsmiete in Höhe von 340 Euro für den Saal, zudem sollen die Kündigungsfristen verkürzt werden.

Für die Steenkamper ein "unzumutbares Angebot". Grund: Die Miete sei zusätzlich zu den Betriebskosten in Höhe von jährlich 6000 Euro nicht zu finanzieren. "Aber wir geben nicht auf. Notfalls werden wir juristisch dagegen vorgehen", sagt Vereinschef Thiele. In der nächsten Woche ist ein Gespräch geplant. Außerdem wollen sich die Steenkamper in einem offenen Brief an den neuen Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) wenden und um Hilfe bitten. Er kennt den Saal gut, hatte ihn als Bundestagsabgeordneter häufig für Parteiveranstaltungen gebucht.