Wilhelmsburg. Die geplante Mitgliederbefragung vor der Wahl eines neuen Parteivorsitzenden sorgt innerhalb der CDU weiterhin für Diskussionen. "Eine Mitgliederbefragung mit nur einem Kandidaten macht keinen Sinn", sagte der Harburger CDU-Kreisvorsitzende und Landesvorstandsmitglied Ralf-Dieter Fischer vor dem Parteitag heute Abend im Bürgerhaus Wilhelmsburg. Er befürworte das Instrument zwar grundsätzlich, aber da nach dem angekündigten Rückzug von Parteichef Frank Schira einzig dessen Stellvertreter Marcus Weinberg seine Kandidatur bekannt gegeben habe und die Mitglieder daher gar keine Wahlmöglichkeit hätten, könne man sich das aufwendige Prozedere auch sparen.

Der Bundestagsabgeordnete und Hamburger CDU-Vize Rüdiger Kruse ist hingegen dafür, alle Mitglieder per Briefwahl zu befragen. "Das ist ein bewährtes Verfahren, die NRW-CDU und die SPD in Schleswig-Holstein haben das erfolgreich angewendet." Allerdings räumt auch Kruse als Weinberg-Unterstützer ein, dass ein Gegenkandidat wünschenswert wäre. Er sieht diejenigen in der Pflicht, die Weinberg seine positive Haltung zur umstrittenen Primarschule vorwerfen. "Es wäre logisch, wenn aus diesem Lager ein Gegenvorschlag käme."

Ex-Innensenator Heino Vahldieck, der sich im Schulstreit zurückgehalten hatte, sagte gestern, er sei noch unentschlossen, ob er antrete.