Wilhelmsburg. Bis vor Kurzem war sie noch die "Super-Senatorin", die drei Behörden (Wissenschaft, Stadtentwicklung und Finanzen) gleichzeitig geleitet hatte. Jetzt hat Herlind Gundelach (CDU) eine neue - ehrenamtliche - Aufgabe: Sie wurde zur Vorsitzenden des Bürgervereins Wilhelmsburg (160 Mitglieder) gewählt. Parteipolitik solle dabei aber außen vor bleiben, betonte sie gegenüber dem Abendblatt: "Uns geht es ausschließlich um Wilhelmsburg." Da sei sie sich mit ihrem Stellvertreter, dem SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Metin Hakverdi, einig.

Die gebürtige Rheinländerin Gundelach wohnt seit einigen Jahren auf der Elbinsel und war als Staatsrätin und später als Senatorin für viele Projekte verantwortlich, die Wilhelmsburg nachhaltig verändern werden. Für den Umzug der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) aus der Innenstadt an den Wilhelmsburger Bahnhof werde sie sich "vehement" einsetzen, sagte Gundelach. "Mit der Behörde kommen ja viele Menschen hierher, davon verspreche ich mir eine Aufwertung des Stadtteils." Obwohl die Bauarbeiten bereits laufen, lässt der neue SPD-Senat offen, ob er das Projekt umsetzt.

Auch die Internationale Bauausstellung (IBA) und die Gartenschau (IGS) im Jahr 2013 sehe sie positiv, sagte Gundelach. "Wir wollen aber nicht nur Beifall klatschen, sondern diese Projekte durchaus kritisch begleiten." Offen ist noch, wie sich der Bürgerverein zur geplanten Verlegung der Reichsstraße positionieren wird.