Peter Tschentscher (Finanzen) wurde gleich von sechs Ex-Chefs empfangen

Hamburg. Am Tag nach ihrer Ernennung haben die ersten Senatsmitglieder ihre Behörden übernommen.

Finanzbehörde: Mit den Worten "An die Arbeit" beendete Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) schon nach 20 Minuten die Übergabe. Mit Ortwin Runde, Ingrid Nümann-Seidewinkel, Elisabeth Kiausch, Wolfgang Curilla und Horst Gobrecht waren fünf ehemalige SPD-Finanzsenatoren ebenso gekommen wie Tschentschers Vorgängerin Herlind Gundelach (CDU). Haushaltsdirektor Hans-Hinrich Coorssen nannte sie "Super-Gundi", weil sie drei Behörden gleichzeitig geleitet habe und trotzdem "immer freundlich" war.

Wirtschaftsbehörde: Bei seinem Abschied hatte Ex-Senator Ian Karan (parteilos) die Lacher auf seiner Seite. "Man ist komplett fremdbestimmt", gab er seinem Nachfolger, Ex-Handelskammer-Präses Frank Horch (parteilos), mit auf dem Weg. "Das war ich nicht gewohnt, außer zu Hause natürlich." Am Abend wurden Horch und Karan in der Handelskammer empfangen. Präses Fritz Horst Melsheimer nannte Senator Horch eine "historische Chance".

Wissenschaftsbehörde: Sie waren die härtesten politischen Gegnerinnen. Bei der Amtsübergabe nun das versöhnliche Ende. Neu-Senatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) nannte Vorgängerin Herlind Gundelach (CDU) "sachlich, unaufgeregt, frohgelaunt" und überreichte ein Buch des Publizisten Fritz Stern im Gespräch mit Helmut Schmidt - als "Dank für die gute Zusammenarbeit".

Sozialbehörde: Dass es an seinem ersten Tag gleich um große Themen wie Hartz IV und die Kita-Gebühren gehen würde, wusste Detlef Scheele (SPD), als er in sein frisch gestrichenes Büro kam. Unvorbereitet traf ihn die Frage, wie die neue Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration abgekürzt werden soll. Das sei wichtig für die Mail-Adresse, klärten ihn die Mitarbeiter auf.

Gesundheitsbehörde: Damit die neue Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) überhaupt einen Schreibtisch hat, musste erst mal ein Amtsleiter sein Büro räumen. Die neue Behörde in Rothenburgsort, bislang nur eine Außenstelle, wird nun "senatorengerecht" umgebaut.