Die erste Rede in Katja Sudings Bürgerschaftskarriere startete mit einem erhobenen Zeigefinger des stellvertretenden Bürgerschaftspräsidenten Wieland Schinnenburg (FDP). Eine ironische Mahnung, nachdem die FDP-Fraktionsvorsitzende ihn als Präsident in begrüßt hatte - diese war gerade nicht im Saal. Danach hatte Suding die Lacher jedoch gewollt auf ihrer Seite, als sie sagte: "Mit Verlaub, Herr Scholz, Ihre Rede war noch langweiliger, noch unkonkreter und noch länger, als ich es von Ihnen erwartet hätte."

Suding kritisierte die Regierungserklärung als "kleinsten gemeinsamen Nenner" einer 62-köpfigen Fraktion. Ausgiebig knöpfte sich Suding den Zuschnitt der Behörden vor. So sei es falsch, den Bereich Arbeit von der Wirtschafts- in die Sozialbehörde zu verlagern, da die Jobs überwiegend in der freien Wirtschaft geschaffen würden. Den Bereich Verkehr aus der Stadtentwicklungsbehörde auszugliedern bedeutete mehr Koordinierungsaufwand. Und eine zusätzliche Gesundheitsbehörde passe nicht zur Haushaltskonsolidierung.

Überhaupt habe Scholz wieder völlig offen gelassen, wie er seine Wahlversprechen finanzieren wolle. Erst im Juni einen Haushalt aufzustellen nannte Suding eine "Zumutung". Es sei wichtig, die Fahrrinnenanpassung der Elbe und die Hafenquerspange zügig zu realisieren und den Schulfrieden zu wahren. Und noch einmal erntete Suding wohlwollendes Gelächter. Mit der Ankündigung, "keine Fundamental-Opposition" zu bilden.