Hamburg. Vor zweieinhalb Wochen hat der frisch gewählte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) auf der Senatsbank Platz genommen, dort saß er bisher alleine neben einem Blumenstrauß. Das soll sich heute ändern.

Gegen 14.30 Uhr beginnt das Prozedere mit einem traditionell schnörkellosen Akt im Bürgermeistersaal des Rathauses, wo Scholz den zehn designierten Senatoren ihre Berufungsschreiben aushändigen wird. Noch ein Foto vor dem Gemälde, das den Einzug des damaligen Senats ins neu erbaute Rathaus 1897 zeigt - die künftigen Senatoren stellen sich dem Alter nach auf -, dann geht es in die Bürgerschaft.

Dort soll zunächst die Bürgerschaftspräsidentin gewählt werden, in geheimer Wahl stimmen die Abgeordneten über Carola Veit (SPD) ab (siehe Text oben). Im Gegensatz dazu werden die Senatoren nicht "gewählt", die Bürgerschaft - Achtung, Feinheit! - "bestätigt" den Senat. Das zwar auch in geheimer Abstimmung, jedoch mit einfacher Mehrheit: Gibt es mehr Ja- als Neinstimmen, ist der neue Senat bestätigt. Dann soll gegen 16.45 Uhr der Höhepunkt folgen, die Vereidigung. In alphabetischer Reihenfolge sprechen die zehn Senatoren die Beteuerungsformel nach: "Ich schwöre es", wer möchte, mit dem Zusatz "so wahr mir Gott helfe".

Nach einer kurzen Sitzung hinter verschlossenen Türen geht es auf die Senatsbank. Dann wird es allerdings Scholz sein, der seine Senatoren alleine lässt - während er seine lange erwartete Regierungserklärung abgibt.