Hamburg. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) fordert die Hamburger SPD dazu auf, die energetische Sanierung und den Klimaschutz bei Neubauten voranzubringen. "Die neue Regierung steht sozial- und klimapolitisch in der Verantwortung", sagt Hamburgs BUND-Chef Manfred Braasch.

Auslöser für die aktuellen Forderungen ist ein Bericht des Abendblatts, wonach die Heizkosten in diesem Jahr um bis zu 40 Prozent steigen werden. Dies ist nach Ansicht des BUND ein "klarer Beleg" für die Rechtmäßigkeit seines Appells. "Heizkosten werden aufgrund der Entwicklung der Energiepreise deutlich steigen und als 'zweite' Miete zur Belastung vieler Haushalte werden", so Braasch.

Klimapolitisch sei zudem die Sanierung von Altbauten ein zentrales Anliegen der Naturschützer, damit die von der Stadt gesetzten Klimaschutzziele erreicht werden können. Zwischen 600 000 und 700 000 Wohnungen in Hamburg seien noch nicht ausreichend gedämmt. Aber auch bei Neubauten müssten strenge Vorgaben gemacht werden.

Der Vorwurf des BUND: "Die letzte CDU/GAL-Regierung hat es versäumt, das Klimaschutzgesetz entsprechend zu novellieren und den Passivhausstandard vorzugeben." Dies hat aber auch Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) nicht vor. Bereits vor der Wahl hatte die SPD angekündigt, die Vorgaben auf Bundesniveau herabzusenken, obwohl der Passivhausstandard im Energieverbrauch rund 60 Prozent niedriger ist als die im Bund gültige Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 vorsieht. Die Befürchtung der SPD: Strengere Anforderungen würden die Baukosten steigen lassen und Neubau verhindern.