“Für die Integration muslimischer Mitbürger ist das Erlernen der deutschen Sprache notwendig“, sagte Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg.

Harburg. Normalerweise lässt er die Schuhe an, wenn er zu einem Besuch geladen wird. Doch in der Eyüp-Sultan-Moschee in Harburg gelten für Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg gleiche Regeln wie für alle anderen Besucher. Die Schuhe werden am Eingang ausgezogen. Imam Ibrahim Sökmen hat zum "Tag der offenen Moschee" geladen, um für ein "besseres und vertrauensvolleres Miteinander" zu werben.

"Häufig kommen Konfirmandengruppen und Schulklassen zu Besuch", sagt Mesut Erturan, Sprecher der etwa 200 Mitglieder zählenden islamischen Gemeinde. Zum Gebet dürfe jeder kommen, radikale Gruppierungen wünsche man allerdings nicht. Die Gemeinde sucht den Dialog, nicht die Abgrenzung. Und das tut auch Meinberg an diesem Vormittag. "Für die Integration muslimischer Mitbürger ist das Erlernen der deutschen Sprache notwendig", sagt Meinberg. "Ich würde es begrüßen, wenn in der Moschee mehr Deutsch gesprochen würde." Kinder müssten zuerst Deutsch und dann Türkisch lernen, so Meinberg. Nur so sei es für sie möglich, aktiv im sozialen Umfeld aufzuwachsen. Eine Botschaft, die, so hofft der Bezirksamtsleiter, über den Imam die Menschen erreicht, die es betrifft.

Die Chancen dafür stehen gut. Denn in der 900 Quadratmeter großen Moschee, der zweitgrößten Hamburgs, kommen zum Freitagsgebet bis zu 400 Menschen zusammen. An Feiertagen, zum Beispiel während des Ramadan, beten auch schon mal bis zu 700 Leute in diesen Räumen.