Behörde will Geld streichen. Doch der künftige Senator kündigt seine Unterstützung an

Hammerbrook. In der Jugendwerkstatt Rosenallee können Jugendliche mit schlechtem oder gar keinem Schulabschluss eine Tischler-Ausbildung machen. Gestern präsentierten die 16 Azubis der von der passage gGmbH getragenen Einrichtung im Beisein des designierten Wirtschaftssenators Frank Horch (parteilos) das von ihnen angefertigte Regalssystem "Recycube".

Pikant: Eingeladen nach Hammerbrook wurde Horch noch in seiner Funktion als Präses der Handelskammer, die den Auszubildenden die Prüfung abnimmt. Er kam jedoch als künftiges Oberhaupt eben der Behörde, die unlängst angekündigt hatte, wegen der Kürzungen in der Arbeitsmarktförderung keine weiteren dieser Ausbildungsplätze zu finanzieren, von denen es in Hamburg etwa 200 gibt.

Sowohl das Regal - ein Gemeinschaftsprojekt, das aus der ausrangierten Deckenverkleidung einer Sparkasse angefertigt und mithilfe weiterer Kooperationspartner transportiert und lackiert wurde - als auch das Konzept der Jugendwerkstatt Rosenallee fanden große Anerkennung beim künftigen Senator. Das sei genau der Weg, der bei der Ausbildung gegangen werden müsse, sagte Horch.

"Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, auch Leistungsschwächere auf den Weg zu bringen." Er wolle zwar an dieser Stelle kein Geld versprechen, werde aber alles dafür tun, dass die Werkstatt ihre Arbeit erfolgreich fortsetzen könne. "Denn", so sagt er, "Arbeit ist die wichtigste Teilhabe an der Gesellschaft."