Erneuter Arbeitskampf, weil die Bahn einen Abbruch der GDL-Urabstimmung forderte

Hamburg. Die Warnstreiks der Lokführergewerkschaft GDL gehen in die nächste Runde. Am heutigen Freitag bleiben erneut die Züge zwischen 8.30 und 11.30 Uhr stehen. Die Warnstreiks wurden bundesweit ausgerufen. Vor allem in Hamburg wird es wieder zu chaotischen Zuständen kommen. Wegen des Ferienstarts, des Karnevalwochenendes und der Computermesse Cebit in Hannover wird es mehr Zugreisende als gewöhnlich geben. "Wir wollten genau deshalb eigentlich nicht mehr vor diesem Wochenende streiken", sagte Norbert Quitter, Vize-Chef der GDL, dem Abendblatt.

Trotzdem hielten die Gewerkschaftsführer einen erneuten Streik für unverzichtbar. Der Grund: Die Deutsche Bahn hat der Lokführergewerkschaft bei den Tarifverhandlungen ein Ultimatum gestellt. Bis heute, zwölf Uhr, sollte die laufende Urabstimmung der GDL-Mitglieder abgebrochen werden, hieß es in einer Pressemitteilung der GDL. "Das heißt im Klartext, dass wir Gremienbeschlüsse und damit die Meinung unserer Mitglieder ignorieren sollen", sagte der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky: "Auf diese Dreistigkeit mussten wir reagieren."

Indes gibt sich die Deutsche Bahn auf die Streiks vorbereitet. Mehrere Hundert zusätzliche Servicemitarbeiter sollen bundesweit helfen, das Chaos zu mindern. Zudem gilt die Kulanzregelung: Tickets werden kostenlos erstattet, höherwertige Züge können bei Bedarf ohne Zuschlag benutzt werden. Die Bahn empfiehlt zudem, sich früh genug zu informieren. Dazu hat das Unternehmen eine kostenlose Hotline eingerichtet: 08000 99 66 33.