Hamburg. Einstimmig kritisieren die sieben Bezirksamtsleiter der Hansestadt Teile des Sportentwicklungsplans, den der Senat bei dem Osnabrücker Sportwissenschaftler Christian Wopp in Auftrag gegeben hat. Der 200 000 Euro teure Plan empfiehlt unter anderem, Vereine für die Nutzung der öffentlichen Sportanlagen Nutzungsentgelte zahlen zu lassen, sowie die bezirklichen Sportreferate aufzulösen und das Sportstättenmanagement einer städtischen Gesellschaft zu übertragen - ähnlich dem Modell der Hamburger Bäderland GmbH.

Genau gegen diese Punkte wehren sich die Bezirksamtsleiter jetzt in einem gemeinsam unterzeichneten Schreiben. Bei privater oder gewerblicher Nutzung von Sportanlagen möge eine Nutzungsgebühr richtig sein, finden sie, nicht aber bei einer gemeinnützigen. "Der Osnabrücker Professor kennt die Hamburger Verhältnisse nicht - hier müssen Vereine keine Platzgebühr zahlen", moniert Markus Schreiber, Leiter von Hamburg-Mitte. Außerdem werde in der Hansestadt "sozialräumlich" gedacht: Die in den Bezirken angesiedelten Sportreferate würden darauf achten, dass sich Sport- und Spielplätze in unmittelbarer Umgebung von Kitas oder Jugendeinrichtungen befänden. "Eine städtische Gesellschaft", so Schreiber, "guckt da doch weder nach rechts noch nach links."

Als achten Unterzeichner des Schreibens konnten die Bezirkschefs den Präsidenten des Hamburger Sportbundes, Günter Ploß, gewinnen. "Eine Zentralisierung des Sportmanagements ist falsch", sagte er. "So nah dran an den Bürgern wie die Bezirke kann keine Gesellschaft sein."