Alle Disziplinen der Kinderheilkunde sollen unter einem Dach vereinigt werden und es soll Platz für 148 Patienten und Eltern geben.

Eppendorf. Auf den ersten Blick wirkt das Gebäude wie ein Luxushotel. Große Fenster, viel Licht, ein Dachgarten, alles eingebettet in alten Baumbestand. So soll die neue Kinderklinik des UKE aussehen, dessen Bau an der Martinistraße/Ecke Frickestraße im Juni beginnt und 2013 abgeschlossen sein soll. Alle Disziplinen der Kinderheilkunde - bisher verstreut auf dem weitläufigen Gelände - finden sich dann unter einem Dach wieder. "Die Mediziner der verschiedenen Fachrichtungen können eng vernetzt zusammenarbeiten. Und die Patienten haben kurze Wege", sagt Prof. Kurt Ullrich, Ärztlicher Leiter der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin.

Auf 10 900 Quadratmetern Fläche sollen etwa die Krebsspezialisten in der Nähe der Experten für Knochenmarkstransplantationen arbeiten. Für die Kinder hat die Zusammenlegung auch den Vorteil, dass sie leichter Vertrauen zu festen Bezugspersonen aufbauen können. Bundesweit einmalig ist das Konzept, den Klinikaufenthalt durch Spiel-, Wissens- und Lernmodule zu erweitern - und damit die oftmals nicht einfache und lange Zeit im Krankenhaus auch für die geistige Entwicklung zu nutzen. Geplant sind Ein- und Zweibettzimmer mit 148 Patientenbetten verteilt auf acht Stationen, davon drei Intensivstationen. Fester Bestandteil des Konzepts ist eine komfortable Unterbringung der Eltern. Denn für den Heilungsprozess eines Kindes spielt das Umfeld eine ganz erhebliche Rolle.

"Bei Babys geht ohne die Eltern gar nichts", sagt Ullrich. Ungewöhnlich wie der Entwurf des Lübecker Architektenbüros Tönies + Schroeter + Jansen Freie Architektur GmbH ist auch dessen Finanzierung. Obwohl die Klinik 40 Millionen Euro kosten wird, braucht das UKE nur 20 Millionen Euro von der Stadt. Denn die Kinderklinik wird zu 50 Prozent von privaten Förderern finanziert. Fünf Millionen Euro spendet allein der Unternehmer Dr. Michael Otto aus seinem Privatvermögen.