Die Hamburg Tourismus GmbH erwartet einen langfristigen Boom. Hamburg liegt im Ranking der beliebtesten Städte Europas auf Platz elf.

Hamburg. "Noch nie haben so viele Hamburger vom Tourismus profitiert wie heute." Sichtlich stolz verkündete Dietrich von Albedyll diese Nachricht gestern auf der Jahreskonferenz der Hamburg Tourismus GmbH. Der Vorsitzende der Geschäftsführung des Unternehmens sagte: "2010 sind die Übernachtungen in Hamburg im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 Prozent auf knapp neun Millionen gestiegen." Das bedeute, dass der Tourismus in der Stadt seit gut einem Jahrzehnt durchgängig wachse.

Hamburg liegt im Ranking der beliebtesten Städte Europas auf Platz elf, vor Dublin und hinter Amsterdam. Ziel bleibe weiterhin, München mit aktuell 11,2 Millionen Übernachtungen (Platz 8) zu überholen, sagte von Albedyll.

Bei den ausländischen Gästen, die 20,7 Prozent aller Übernachtungen buchten, lagen die Schweizer mit 185.000 vorn. Es folgen Österreicher mit 181.000 und Briten mit 177.000 Übernachtungen. Entscheidend ist nach von Albedylls Erfahrung die Qualität der Verkehrsmittel. "Hamburg hat ein gutes Image, es ist eine Frage der Anbindung." Das lasse sich gut am Beispiel Dänemark nachvollziehen. Seitdem es eine schnelle ICE-Verbindung gebe, seien die Zahlen stark gestiegen.

Von Albedyll und der ebenfalls referierende Wirtschaftsbehörden-Staatsrat Peter Wenzel nannten weitere Tourismuszahlen: 7,4 Milliarden Euro habe der Umsatz zuletzt betragen und 108 000 Arbeitsplätze geboten. Das zeige, "dass die Tourismusbranche zu den wichtigsten Eckpfeilern des Wirtschaftsstandorts Hamburg gehört".

Und dieser Eckpfeiler soll an Bedeutung noch zulegen: "Für dieses Jahr", sagte Dietrich von Albedyll, "erwarten wir ein Plus von rund fünf Prozent." Bis zum Jahr 2020 sei weiteres Wachstum eingeplant: Etwa 13,5 Millionen Übernachtungen pro Jahr sollen dann mehr als neun Milliarden Euro Umsatz einbringen.

"Um diesen Visionen gerecht werden zu können, müssen wir entsprechende Kapazitäten schaffen", forderte von Albedyll. Im Klartext: Es sollen neue Hotels her. Derlei Investitionen rechneten sich nicht nur für die Fremdenverkehrsbranche in der Hansestadt, betonte von Albedyll. Vielmehr kämen die Einnahmen aus dem Besucheransturm von nah und fern allen Wirtschaftsbereichen zugute, vor allem dem Einzelhandel.

Das nächste Großereignis für die Tourismusbranche ist die Beteiligung an der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin. Die weltgrößte Reisemesse läuft vom 9. bis zum 13. März. Auf ihr präsentiert sich Hamburg gemeinsam mit Schleswig-Holstein in der Norddeutschlandhalle.