Polizeigewerkschafter fordert einen Sicherheitsbericht, der auch das Dunkelfeld erhellt

Alsterdorf. Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, André Schulz, hat nach der Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2010 Kritik an der Polizeiführung geübt. Die Statistik sei nicht mehr als eine Strichliste. Zur realitätsnahen Bewertung der Kriminalitätsentwicklung sei stattdessen ein umfassender Sicherheitsbericht nötig.

Die am Mittwoch von Innensenator Heino Vahldieck (CDU) präsentierte PKS weist einen Rückgang der Gesamt-Fallzahlen um fünf Prozent zum Vorjahr aus. "Sie bildet aber nur den polizeibekannten Bereich ab. Das Dunkelfeld bleibt unberücksichtigt", kritisiert Schulz. "Wenn der Innensenator sich zum Beispiel über den Rückgang beim Raub und Diebstahl freut, ignoriert er, dass man heute im Internet ausgeraubt und beklaut wird, nicht mehr auf der Straße. Dass die Verantwortlichen es 20 Jahre nach Einführung des Internets noch nicht geschafft haben, der Kripo ausreichend Internet-PCs zur Verfügung zu stellen, ist ein Armutszeugnis." Zudem gäbe es schon zu wenig Personal, um Kontrolldelikte wie bei der Drogenkriminalität zu verfolgen.