CDU wirbt im Wahlspot mit Ole von Beust und einer boomenden Wirtschaft in Hamburg. “Wer arbeitslos wird, findet hier schnell wieder einen Job“.

Hamburg. Knackig schmeckt sein Leben in Freiheit. Ole von Beust steht am Mönckeberg-Grill und beißt in eine Wurst. Das kann er sich leisten. Der Altbürgermeister hat nach seinem Rücktritt eine neue Stelle gefunden, bei der Unternehmensberatung Roland Berger. Da ist ein dickes Würstchen drin. So einfach geht das auf dem Arbeitsmarkt in Hamburg, schließlich regiert hier ja die CDU. "Da ist ja Ole", rufen Damen aus einem Doppeldeckerbus der Stadtrundfahrt.

Launig ist der Wahlwerbespot der CDU, der gestern erstmals ausgestrahlt wurde. Besonders pikant: Als die Kamera auf Ole von Beust ruht, sagt der Touristenführer drinnen im Bus: "Wer arbeitslos wird, findet hier schnell wieder einen Job." Die Stadt floriere eben.

Das ist wohl ernst gemeint, diesmal lacht die Reisegruppe nicht, die sich vorher beömmelt hat über den Kalauer zur Davidwache auf dem Kiez: "Scharf geschossen wird hier nur noch unter der Bettdecke, knack, knack." Schmierig ist der Humor des Fremdenführers, so wie seine Haare.

Vorsichtig oder gar spießig ist die Eigenwerbung der CDU nicht. Ole von Beust als lebender Beweis für boomende Wirtschaft, das gilt vielen Jobsuchenden sicher als Mut zum Sarkasmus. Aber wenn es bei schlechten Umfragewerten um die Wurst geht, zieht vielleicht noch das Konzept der Spaßpartei. "Die CDU hat das voll im Griff, Leute", sagt der Reiseführer in dem Werbespot. Flaschenverbot auf dem Kiez, zum Beispiel. "Und auf dem Stadionrasen will ich auch keine Flaschen mehr sehen", ulkt der Mann.

Die Lage scheint rosig, und eigentlich können nur noch die Grünen die Idylle zerstören, folgt man der Werbung. Die Gruppe fährt vorbei am Hafen, dem Jobmotor der Stadt. "Die Grünen wollen das hier nicht weiter vertiefen", schallt es durch die Lautsprecher. "Ist das hier jetzt ein Nichtschwimmerbecken, oder was?"

Der Bürgermeister Christoph Ahlhaus ist auch noch zu sehen, auf dem Rathausmarkt. Er winkt dem Bus zu, man weiß nicht genau, ob zur Begrüßung oder zum Abschied.