So reagieren Gewerkschaften, Verbände und andere Parteien auf die Horch-Nominierung

Hamburg. Mit seiner Ankündigung, Handelskammer-Präses Frank Horch im Fall eines Wahlsieges zum Wirtschaftssenator zu machen, hat SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz gestern für viel Aufsehen gesorgt. Und das nicht nur bei den Parteien in der Bürgerschaft. Das Abendblatt hat einige Reaktionen zusammengestellt:

Uwe Grund, Vorsitzender DGB Hamburg: "Ein kluger Schachzug des SPD-Bürgermeisterkandidaten Olaf Scholz. Horch mag zwar parteipolitisch nicht stromlinienförmig sein, gilt aber als kluger Kopf, anerkannter Fachmann und durchsetzungsstarke Führungsfigur. Damit kann man Staat machen."

Hans-Theodor Kutsch, Vorsitzender des Industrieverbandes Hamburg (ivh): "Frank Horch mangelt es nicht an Kenntnissen der Wirtschaft und der Industrie."

Knut Fleckenstein, SPD-Europaabgeordneter: "Es ist eine kluge Entscheidung, weil Frank Horch auch im europäischen Zusammenschluss der Handelskammern aktiv war. Er kennt also den Blick über den Tellerrand hinaus. Jetzt, wo das Wirtschaftsressort stark besetzt ist, braucht die SPD noch einen starken Senator für Soziales und Arbeit."

Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste: "Es ist gut, dass mit Frank Horch jemand aus der Industrie antritt. Wir kennen ihn als fairen Sozial- und Tarifpartner, der mit der Mitbestimmung aus dem ThyssenKrupp-Konzern bestens vertraut ist. Wir erwarten von ihm einen weiterhin fairen Umgang mit den Arbeitnehmern und ein Engagement für die Wirtschaft in Hamburg, das die Interessen von Unternehmern und Beschäftigten gleichermaßen berücksichtigt."

Josef Katzer, Handwerkskammerpräsident: "Wir haben Frank Horch als ausgesprochen fachkundigen und zuverlässigen Partner kennengelernt. Deshalb bedauern wir seinen Rücktritt vom Amt als Präses der Handelskammer. Wir beglückwünschen gleichzeitig Olaf Scholz, einen so kompetenten Partner als seinen Kandidaten für das Amt des Wirtschaftssenators gewonnen zu haben."

Hjalmar Stemmann, Landesvorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung: "Die Nominierung von Frank Horch wäre zu begrüßen, wenn die SPD nicht die Absicht hätte, die Behörde für Wirtschaft und Arbeit zu beschneiden. So wird Frank Horch als Aushängeschild missbraucht, um die Umbaupläne mit Abtrennung der Arbeitsmarktpolitik zu kaschieren. Seine geäußerten Bauchschmerzen sind zu verstehen."

Katja Suding, FDP-Spitzenkandidatin: "Gratulation. Herr Horch ist ein kompetenter Wirtschaftsexperte. Dennoch verwundert es mich, dass Herr Scholz mit Herrn Horch den Kuchen schon verteilt, bevor er gebacken ist."