Der ehemalige Chef der Lokalredaktion arbeitete 40 Jahre lang für die Zeitung. Er hat zum Ansehen dieser Zeitung entscheidend beigetragen.

Trauer in der Mannschaft der Abendblatt-Redaktion, einer ihrer Besten ist gestorben: Ludwig Krüger, von seinen Freunden nur Lutz genannt. Wenige Tage vor dem Jahreswechsel erlöste ihn der Tod von einer schweren Krankheit. 74 Lebensjahre waren ihm vergönnt worden, vierzig davon war die Arbeit für das Abendblatt der wichtigste Teil seines beruflichen Lebens gewesen. Er hat zum Ansehen dieser Zeitung entscheidend beigetragen.

Lutz Krüger gehörte zu den Journalisten, die Verantwortung tragen, ohne sich selbst in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen. Den Lesern eine gute, seriöse, stets interessante und wahrhafte Zeitung zu liefern, das sah er als Hauptaufgabe seines Berufs. Die Bindung zwischen Zeitung und Leser - beim Hamburger Abendblatt stets eine der wichtigsten Aufgaben -, Lutz Krüger hatte dies nie vergessen.

Der 1936 in Stettin Geborene fand in Oldenburg den Weg zum Journalismus. Ende der Fünfzigerjahre kam er nach Hamburg, war zuerst beim "Hamburger Echo" tätig und wechselte Anfang der Sechzigerjahre zum Hamburger Abendblatt. Hier war er die längste Zeit seines beruflichen Lebens verantwortlich in der Lokalredaktion, die er später auch leitete. Lutz Krüger zählte nicht nur zu denen, die Berichte schrieben, er redigierte auch hervorragend, zeichnete das Layout, stand in der Setzerei neben dem Metteur - er beherrschte die Zeitungsherstellung "von der Pike auf". Und vielleicht am wichtigsten: Von allen seinen Kolleginnen und Kollegen wurde Lutz Krüger ob seiner menschlichen Art des Umgangs mit ihnen hoch geschätzt. In den letzten Jahren seiner Arbeit für diese Zeitung leitete er die Reiseredaktion. Anfang 2002 ging er in den Ruhestand.

Lutz Krüger hinterlässt seine Ehefrau Gerda, mit der er von Jugend auf das Leben geteilt hatte. Gemeinsam besuchten sie die Schule, gemeinsam machten sie das Abitur, gemeinsam teilten sie Freud und Leid. In der kommenden Woche wird er in einem Familiengrab in Westerstede seine letzte Ruhestätte finden.