Bürgerschaftswahl wegen des neuen Wahlrechts wohl erst um Mitternacht entschieden

Hamburg. Seine größte Sorge ist Landeswahlleiter Willi Beiß los: Gewinner und Verlierer werden am Abend der vorgezogenen Hamburg-Wahl am 20. Februar nun trotz des komplizierten neuen Wahlrechts doch feststehen. Damit wenigstens klar ist, mit wie vielen Sitzen die Parteien im Parlament vertreten sind, wird zunächst nach einem vereinfachten Verfahren ausgezählt.

In Abstimmung mit dem Verfassungsausschuss der Bürgerschaft wird am Sonntag zunächst nur gezählt, wie viele Stimmen die Parteien jeweils bekommen haben - und damit, wie viele Sitze sie jeweils in der Bürgerschaft erhalten. "Wir gehen fest davon aus, dass wir auf diese Weise bis 24 Uhr ein politisch belastbares Ergebnis haben werden", sagt Landeswahlleiter Willi Beiß.

Erst am Montag werden die Wahlhelfer dann errechnen, welche Kandidaten der einzelnen Parteien gewählt worden sind. Denn jeder Wähler hat je zehn Stimmen für die Bürgerschafts- und die Bezirksversammlungswahl, die er auf einen Kandidaten häufen oder auf mehrere verteilen kann. Das vorläufige amtliche Endergebnis wird demnach erst Dienstagmittag feststehen. Die Landeslisten werden also doppelt ausgezählt - zur Sicherheit jeweils von zwei Personen.

An der Hamburg-Wahl wollen acht neue Gruppierungen teilnehmen: Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit, Bürgerliche Mitte, Freie Wähler Hamburg, Freie Wähler Gemeinschaft Hamburg, Humanwirtschaftspartei, Nordabgeordnete, Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative sowie Sarrazistische Partei - für Volksentscheide Atom-Stuttgart 21.

Der Landeswahlausschuss entscheidet in öffentlicher Sitzung am Donnerstag, 6. Januar, ob die Gruppierungen als Partei oder Wählervereinigung zugelassen werden. Insgesamt wollen 24 Parteien, Wählervereinigungen und Einzelbewerber an der Hamburg-Wahl teilnehmen.