Die Hamburger Politiker wollen mit weniger Geld als 2008 um Stimmen werben

Hamburg. Von wegen Besinnlichkeit - in den Zentralen der Hamburger Parteien herrscht höchste Anspannung. Gut drei Wochen ist es her, dass die schwarz-grüne Koalition geplatzt ist. Jetzt sind es noch 61 Tage bis zur vorgezogenen Bürgerschaftswahl am 20. Februar. So richtig losgehen soll der Wahlkampf erst im Januar nach der Verabschiedung der Kandidatenlisten.

Die CDU will ihren Programmentwurf am 29. Dezember auf einer Landesvorstandssitzung diskutieren. Neu ist, dass die CDU keine Agentur für die Kampagne beauftragt hat, sondern den wahlkampferfahrenen Kreativen Stephan Garbe (ehemals Shipyard) engagiert hat. "Er kennt das Geschäft, und es spart Geld", sagt Landesgeschäftsführer Gregor Jaecke. Der Etat werde "deutlich niedriger ausfallen als 2008". Damals waren es 1,5 Millionen Euro.

Die Sozialdemokraten haben sogar schon einen Slogan: "Unser Hamburg: Stark und Solidarisch". Klar ist auch, dass die Partei ihren Wahlkampf sehr stark auf den Spitzenkandidaten ausrichten will. Ab 11. Januar sind 20 Auftritte von Olaf Scholz in den Stadtteilen geplant. Nur etwa eine Million Euro nehmen die Sozialdemokraten in die Hand, um "aus den guten Umfragewerten Wahlergebnisse zu machen".

Die Linke hat nach Angaben von Parteisprecher Martin Bialluch 300 000 Euro zur Verfügung. Außerdem setzen die Linken - wie alle anderen Parteien auch - verstärkt auf das Internet und Socialmedia-Angebote wie Facebook und Twitter. Bei der FDP sind die Jungen Liberalen für die neuen Medien zuständig, sagt Parteisprecher Tilo Stolpe. Anfang des Jahres nach der Kandidatenkür geht es dann los mit dem Wahlkampf. "Der wird ganz klassisch sein, natürlich auch auf der Straße", sagt Stolpe. Bei der GAL ist der Wahlkampfstress offenbar besonders groß: Dort konnten nicht einmal Fragen zum Wahlkampf beantwortet werden.