Hamburg. Es dauert ein gutes halbes Jahr, bis die Jugendkammer des Landgerichts Entscheidungen in Verfahren gegen junge Straftäter herbeiführt. Diese Zahl geht aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Jana Schiedek und Andreas Dressel hervor. Darin wurde das erste Halbjahr 2010 abgefragt. Im gesamten Jahr 2009 lag die Verfahrensdauer noch bei vier Monaten. Bei den Amtsgerichten blieb die Dauer mit durchschnittlich 3,4 Monaten nahezu gleich. "Eigentlich war das Ziel, dass die Jugendstrafverfahren kürzer werden. Nun werden sie wieder länger. Das ist ein inakzeptabler Trend", kritisiert Dressel. "Offenbar ist die Personalsituation teilweise so prekär, dass Akten wieder länger liegen bleiben. So wird das Ziel, Strafe soll auf dem Fuße folgen, ins Gegenteil verkehrt."