Weitere Hamburger Politiker tauchen in den Enthüllungen von WikiLeaks auf

Hamburg. Er soll ein "sehr guter Kontakt" des Hamburger US-Konsulats sein. Die Rede ist von Olaf Scholz, dem designierten SPD-Spitzenkandidaten, und dieser Satz war eigentlich streng geheim. Er stammt aus einer Depesche eines US-Diplomaten an Washington - und wurde laut "Spiegel Online" jetzt ebenfalls über das Enthüllungsportal WikiLeaks veröffentlicht.

Nachdem der ehemalige Bürgermeister Ole von Beust (CDU) bereits in den Depeschen erschienen war, tauchen jetzt weitere Hamburger auf - neben Olaf Scholz auch der ehemalige SPD-Landeschef Ingo Egloff. Egloff soll sich demnach im Februar beim US-Generalkonsulat über die Unsicherheit von Parteichef Sigmar Gabriel in der Afghanistan-Strategie beschwert haben.

Scholz selbst sieht die Angelegenheit gelassen: "Es gehört zu den normalen Aufgaben von Politikern, die eine herausgehobene Stellung haben, dass sie sich mit Botschaftern und Konsuln anderer Staaten unterhalten. Das sollte so bleiben, und ich werde es auch weiterhin tun." Er gehe zwar nicht davon aus, dass über jedes Gespräch gleich ein Bericht angefertigt werde, aber wenn es so sei, sei das auch nicht dramatisch, sagte Scholz.

"Nicht hilfreich" findet der SPD-Chef eher die Veröffentlichung Tausender vertraulicher US-Dokumente durch WikiLeaks. Das sei weniger ein Problem für demokratische Staaten, in denen die meisten Informationen öffentlich zugänglich sind. Vertreter undemokratischer Staaten könnten hingegen Probleme bekommen, wenn jetzt herauskommt, mit wem sie worüber gesprochen haben.