Gesundheitsbehörde baut Versorgung bis 2015 aus. Anstieg von Patienten aus dem Umland

Hamburg. Die gute Nachricht vorne weg: Die Hamburger müssen vergleichsweise selten ins Krankenhaus. Bundesweit ist die Besuchsquote in der Hansestadt am niedrigsten, zusammen mit Baden-Württemberg. Auch die durchschnittliche sogenannte Liegedauer liegt mit 7,9 Tagen unter dem Bundesdurchschnitt Allerdings, und das ist die aus Patientensicht weniger gute Nachricht, ist der generelle Bedarf an Krankenhausversorgung gestiegen. Aus diesem Grund bekommen Hamburgs Krankenhäuser erstmals seit Längerem wieder mehr Betten.

Bis 2015 soll die Anzahl laut des neuen Krankenhausplans der Gesundheitsbehörde um 1,4 Prozent steigen, von 11 183 auf 11 811. In der Asklepios-Klinik Nord wird der Anstieg mit 70 zusätzlichen Betten am höchsten sein, am UKE sollen rund 40 hinzukommen. Auch die Zahl der teilstationären Plätze in Tageskliniken soll um drei Prozent auf dann 963 steigen.

"Damit wird Hamburg auch in Zukunft seiner Metropolposition gerecht", sagte Gesundheitssenator Dietrich Wersich (CDU). Denn immer mehr Patienten kommen aus dem Umland in die Hamburger Krankenhäuser, mittlerweile schon ein Viertel der zu Behandelnden. Hamburg spiele demnach eine wichtige Rolle für die Gesundheitsversorgung von ganz Norddeutschland, so Wersich. Darüber hinaus sei sie auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Beim Ausbau wird der Schwerpunkt auf drei Fachrichtungen gelegt: Altersmedizin, Behandlung von Schlaganfallpatienten sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie. So wird es beispielsweise im Bethesda-Krankenhaus Bergedorf ein neues Angebot der geriatrischen Versorgung mit 30 Plätzen geben. Die Stationen im Asklepios-Westklinikum und im Katholischen Marienkrankenhaus werden um 20 bzw. 16 Plätze erweitert. Im Bereich der Schlaganfallbehandlung werden unter anderem die Stationen der Schön-Klinik Eilbek (40 zusätzliche Plätze) sowie des Wilhelmsburger Krankenhauses Groß-Sand (plus 20 Plätze) vergrößert.

Das Ziel von Senator Wersich: ein wohnortnahes Angebot, das an dem tatsächlichen Bedarf der Hamburger ausgerichtet ist. "Wir wollen keine Patientenlenkung per Krankhausplanung vornehmen", sagte der Senator. Jeder solle das Krankenhaus aufsuchen können, das er möchte - unabhängig von den Wachstumszielen der Kliniken. Aus diesem Grund habe die Behörde auch nicht allen Erweiterungswünschen zugestimmt.

In den vergangenen zehn Jahren hat Hamburg rund eine Milliarde Euro in die Krankenhäuser investiert.