Hamburg. HSH-Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher hat kurz vor seinem Abschied Top-Zahlen für die Nordbank vorgelegt. "Mir ist um die Zukunft der Bank nicht bange", sagte er mit Blick auf die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal 2010. Die HSH wird demnach 2011 in die Gewinnzone zurückkehren - das allerdings wohl mit einem neuen Vorstandsvorsitzenden.

"Ich habe zur Kenntnis genommen, dass gewisse Vertreter der politischen Anteilseigner einen Wechsel an der Spitze möchten", sagte Nonnenmacher. Gemeint sind die Regierungen in Hamburg und Kiel. Sie drängen darauf, dass der HSH-Aufsichtsrat den Bankboss am 2. Dezember vor die Tür setzt. Nonnenmacher nannte keinen Abschiedstermin, kündigte aber an, dass die Interessen der HSH für ihn weiter im Vordergrund ständen. "Mit diesem Anspruch werde ich auch meinen letzten Handschlag in der Bank tun."

In Kiel wie Hamburg gibt es dem Vernehmen nach bisher keine Belege für grobe Pflichtverletzungen Nonnenmachers. Damit steht ihm eine Abfindung von etwa vier Millionen Euro zu. Die Verhandlungsführung hat der Aufsichtsratschef Hilmar Kopper. Er sucht auch nach einem Nachfolger für Nonnenmacher, soll bereits Kandidaten in der engeren Auswahl haben.

Nach den aktuellen Zahlen erholt sich die Bank schneller als erwartet. Im dritten Quartal schrieb die HSH erstmals seit Ausbruch der Krise wieder schwarze Zahlen. Das Defizit für die ersten neun Monate sank auf 246 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 873 Millionen Euro.