Fördergebühren sollen um zwei Cent pro Kubikmeter steigen

Hamburg. Der schwarz-grüne Senat will bei der Förderung von Grundwasser mehr Geld verdienen. Zum 1. Januar 2011 werden die Gebühren für die Entnahme von Grundwasser um zwei Cent pro Kubikmeter steigen. Derzeit betragen die Gebühren in der Regel zwölf Cent. Die Stadtkasse rechnet mit Mehreinnahmen von zunächst 2,17 Millionen Euro im Jahr. Betroffen von der Gesetzesänderung, die Anfang Dezember von der Bürgerschaft beschlossen werden soll, sind vor allem das städtische Unternehmen Hamburg Wasser sowie größere Industrieunternehmen. Für die privaten Haushalte soll sich jedoch nichts ändern. Eine Umlage der Kosten ist nicht geplant, heißt es in dem Gesetzentwurf.

Bei Hamburg Wasser hielt man sich am Freitag dagegen noch bedeckt. "Wir müssen gucken und rechnen", sagte Sprecher Carsten Roth. Das städtische Unternehmen sei verpflichtet, kostendeckend zu arbeiten. Hamburg Wasser bezieht etwa Zweidrittel des Wasserbedarfs aus dem Stadtgebiet. 25 Prozent kommen aus Schleswig-Holstein, weitere 13 Prozent aus Niedersachsen. Jährlich liefert das Unternehmen 100 Millionen Kubikmeter Wasser an seine Kunden. Derzeit kostet ein Kubikmeter 1,57 Euro.

Die Vorsitzende des Umweltausschusses, Jenny Weggen (CDU), sieht in der Gebührenanhebung nicht nur einen Beitrag für die klamme Stadtkasse. "Es geht auch um die Umwelt." Nach früheren Gebührenerhöhungen habe sich gezeigt, dass die Industrieunternehmen sparsamer mit dem Grundwasser umgingen und die Förderung reduzierten. So war nach der letzten Steigerung 2006 eine Einnahmenerhöhung von 600 000 Euro eingeplant - tatsächlich war es nur die Hälfte.