Staatsschutz der Polizei ermittelt nach Angriff auf Computersysteme der Partei und der Fraktion. CDU hat Anzeige gegen unbekannt erstattet.

Hamburg. Unbekannte Hacker haben die Internetseiten des Hamburger CDU-Landesverbandes sowie der CDU-Bürgerschaftsfraktion lahmgelegt. So war gestern Morgen statt des gewohnten Internetauftrittes unter www.cduhamburg.de eine schwarze Seite mit einem verfremdeten Wappen des Osmanischen Reiches zu sehen. Als Urheber wurde "Hacked By GHoST61 & Emre Y." angegeben.

Im folgenden Text fragten die Hacker, wo das Geld für die Integration und die Moscheen bleibe. "Wo bleibt die Toleranz? Wo bleibt die Religionsfreiheit? Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?", hieß es weiter. Der Text endete mit den Worten: "Frau Merkel, wir erwarten Sie in Hamburg." Die Bundeskanzlerin besucht die Hansestadt am 1. November, um sich über mehrere Integrationsprojekte zu informieren.

Sowohl die Geschäftsführer der Hamburger CDU als auch der Fraktion haben bereits gestern Anzeige gegen unbekannt erstattet. Laut Polizeisprecher Mirko Streiber ermittelt der Staatsschutz. "Und der Verfassungsschutz prüft, ob ein extremistischer Hintergrund vorliegt", sagte Ralf Kunz, Sprecher der Innenbehörde. Am frühen Nachmittag waren die Internetseiten wieder freigeschaltet.

Hacker-Angriffe hat es auch auf die Internetseite der CDU in Mecklenburg-Vorpommern gegeben. Bereits 2008 war die CDU in Schleswig-Holstein attackiert worden.