Rothenburgsort. Fischkenner wissen: Der Rotflossenwels ist kein Pangasius. Was sie bislang nicht wussten: Wo "Rotflossenwels" draufsteht, war zumindest in den vergangenen Wochen oftmals der ungleich günstigere Pangasius drin. Hamburger Lebensmittel-Kontrolleure haben einen groß angelegten Etikettenschwindel mit asiatischem Fisch aufgedeckt.

Bei Routine-Kontrollen des erst seit jüngster Zeit als Speisefisch bekannten Rotflossenwelses hatten Forscher nach Hinweisen des Max-Rubner-Institutes den Schwindel enttarnt. Anhand der DNA-Sequenz stellten sie fest, dass es sich bei neun Proben, die in sämtlichen Hamburger Bezirken aus Supermärkten zusammengetragen worden waren, um Pangasius handelte. Fischexperte Hartmut Rehbein vom Rubner-Institut: "Der Rotflossenwels ist fast doppelt so teuer wie Pangasius, der Verbraucher kann die Welsarten beim Einkauf kaum unterscheiden." Über die Größenordnung des Betruges ist bislang nicht viel bekannt. Rehbein vermutet, dass die Falschetikettierung bereits in Asien stattgefunden habe. Betroffen waren Produkte verschiedener Importeure.