Hamburg. Die Komba Gewerkschaft Hamburg fordert, dass mit der Einführung des neuen Personalausweises im Scheckkartenformat zum 1. November auch das Personal in den Kundenzentren der Bezirke aufgestockt wird. "Wenn die Politik mehr von der Verwaltung verlangt, muss dafür auch das nötige Personal gestellt werden", sagt der Komba-Landesvorsitzende Horst Weidemann. "Die Politik setzt immer neue Regeln in die Welt, aber offenbar ohne auch nur annähernd an die Konsequenzen zu denken." So könne man eine bisher noch weitgehend gut funktionierende Verwaltung zum Kollabieren bringen.

Nach Angaben der Gewerkschaft zögen die neuen Personalausweise eine um sieben bis zehn Minuten längere Bearbeitungszeit nach sich. "Doch die ohnehin in den bezirklichen Meldeämtern ausgedünnte Personaldecke wird nicht verstärkt", kritisiert Weidemann. Rund 190 000 Personalausweise würden in Hamburg jedes Jahr beantragt. So ergebe sich künftig ein Mehrbedarf von 15 bis 20 Stellen in den Kundenzentren, um den Mehraufwand auffangen zu können. "Ansonsten müssen die Bürger noch länger warten als ohnehin schon."

Der jahrelange, permanente Stellenabbau an neuralgischen Punkten im öffentlichen Dienst sei nicht folgenlos an der hamburgischen Verwaltung vorbeigegangen. "Er hat sich längst spürbar auf die Substanz staatlicher Dienstleistungen ausgewirkt", sagt Horst Weidemann. Ein umfangreicher Stellenabbau ohne einen gleichzeitigen Aufgabenwegfall sei deshalb reine Augenwischerei.