Die Mitnahme-Sperrzeit von Fahrrädern im HVV sollte für ein Jahr abgeschafft werden. Ein notwendiges Gutachten kostet 80.000 Euro.

Hamburg. Eigentlich hätte es vereinfacht werden sollen, innerhalb des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) Fahrräder in Bus und Bahn zu transportieren. Im Koalitionsvertrag hatten CDU und GAL bereits im August 2008 vereinbart, dass die bisher gültige Sperrzeit zwischen 16 bis 18 Uhr für ein Jahr aufgehoben werden sollte. Anschließend wollte man die Erfahrungen auswerten.

+++Die Stadtrad-Stationen+++

Doch bis heute gelten die Sperrzeiten. Der Grund: Die Verkehrsunternehmen lehnen die Aufhebung aus Sicherheitsgründen ab. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) hatte deshalb schon im Dezember 2009 ein Gutachten in Auftrag gegeben, dass die Sicherheitsrisiken untersuchen soll. Das Gutachten hat 80.000 Euro gekostet und wird laut BSU-Sprecherin Helma Krstanoski derzeit "noch ausgewertet". Wann das Ergebnis veröffentlicht wird, stehe noch nicht fest: "Es ist ein technisch und juristisch anspruchsvolles Werk." Der SPD-Verkehrsexperte Ole Thorben Buschhüter kritisiert: "Es ist schon merkwürdig, dass die Stadt 80.000 Euro für ein Gutachten ausgibt und dann mit dem Ergebnis monatelang hinterm Berg hält. Eine Entscheidung über die Aufhebung der Sperrzeit ist lange überfällig." Die Notwendigkeit des Gutachtens zweifelt CDU-Verkehrsexperte Klaus-Peter Hesse an: "Das Gutachten kann nur ergeben, dass eine Aufhebung der Sperrzeit aus Kapazitätsgründen nicht möglich ist."