Profi-Krawallmacher sollen ähnlich wie Hooligans schon im Vorfeld relevanter Ereignisse angesprochen und mit Anreiseverboten belegt werden.

Hamburg. Die innenpolitischen Sprecher der CDU/CSU aus Bund und Ländern haben sich auf ihrer Tagung in Hamburg am Freitag für die Einrichtung einer "Krawalltouristen-Datei" ausgesprochen. Ähnlich wie bei bekannten Hooligans sollten diese bundesweit immer wieder auftretenden Profi-Krawallmacher schon im Vorfeld relevanter Ereignisse wie dem Schanzenfest oder den Mai-Krawallen in Berlin angesprochen und mit Anreiseverboten belegt werden, so sagt Kai Voet van Vormizeele, innenpolitischer Sprecher der Hamburger CDU. Die Innenexperten unterzeichneten am Freitag eine "Hamburger Erklärung" zum Thema "Gewalt in deutschen Metropolen", in der sie die Datensammlung anregen.

Ziel der geforderten Maßnahme ist eine verbesserte Kommunikation der Bundesländer untereinander. Voet van Vormizeele: "Vor erwartbaren Ausschreitungen ist es wichtig, dass alle Informationen schnell vorliegen. Inzwischen reist eine beachtliche Zahl von Personen mit einer gewissen Event-Einstellung zu Ereignissen wie dem Schanzenfest an. Viele davon sind in ihrem Bundesland als gewalttätig bekannt. Über die müssen die Kräfte vor Ort Bescheid wissen."

Wie auch bei Hooligans könne die Polizei für diese Klientel Reise- und Aufenthaltsverbote sowie Platzverweise aussprechen, so Voet van Vormizeele. Dies sei in Hamburg zum Beispiel möglich, wenn, wie zuletzt beim Schanzenfest, das Gebiet der erwarteten Randale vorher zum Gefahrengebiet erklärt werde. Neben Hamburg gilt Berlin als Hauptziel reisender Gewalttäter. Wie viele Personen diese Szene umfasst, ist unbekannt.