Für viele ist sie - nach Weihnachten - die stimmungsvollste Nacht der Jahres: die Nacht der Kirchen. Zehntausende Menschen werden erwartet.

Hamburg. Von Kerzenschein und buntem Licht erleuchtete Kirchen, aus denen Musik, Gesang und Gelächter dringen. Für viele ist sie - nach Weihnachten - die stimmungsvollste Nacht der Jahres: die Nacht der Kirchen. Auch am heutigen Sonnabend wird das größte ökumenische Kirchenfest des Nordens wieder Zehntausende anlocken. Bereits zum siebten Mal öffnen 140 christliche Kirchen in Hamburg und Umgebung ihre Tore - und bieten von 19 Uhr bis Mitternacht unter dem Motto "Es werde Licht!" ein vielfältiges Programm.

Eröffnet wird die Nacht der Kirchen von Propst Jürgen Bollmann und Erzbischof Werner Thissen um 19 Uhr in der Hauptkirche St. Petri an der Mönckebergstraße. Anschließend wird im Kircheninneren eine Interaktion von Klang, Licht und Farben gezeigt. Außen an der Kirche symbolisiert schon seit Tagen eine 36 mal 28 Meter große Lichtinstallation Gott als unsichtbaren Begleiter: Mit 400 roten und orangefarbenen Neonröhren hat Lichtkünstler Michael Batz den brennenden Dornbusch symbolisiert.

Aus dem umfangreichen Programm stellt das Abendblatt einige besondere Höhepunkte vor: Im katholischen St.-Marien-Dom werden die Besucher mit der eindrucksvollen Klang- und Lichtinszenierung "Schöpfung im Licht" verzaubert. Der Kirchenraum wird in wechselnden Abfolgen in farbiges Licht getaucht, dazu erklingt die Vertonung biblischer Texte. Zwischendurch gibt es Orgelmusik, außerdem Wein und portugiesische und kroatische Leckerbissen. Ein Stück weiter, in der HafenCity, lädt das ökumenische Zentrum zu Begegnungen am brennenden Dornbusch ein; anschließend können die Besucher unter dem Motto "Erleuchte und bewege uns" Licht- und Schattengänge durch die Umgebung unternehmen.

In Allermöhe wird rund um die historische Dreieinigkeitskirche eine Lichterprozession veranstaltet, danach wird im Kircheninneren das Chorwerk "Missa Lumen" aufgeführt. Die Lichtkünstlerin Katrin Bethge wird in der St.-Johannis-Kirche Harvestehude in ihrer Ilmmuniations-Improvisation bewegte Bilder zeigen, dazu gibt es Orgelklänge und Poesie-Lesungen. In Bergedorf geht es um ganz anderes Licht: in der St.-Michael-Kirche werden Schwarzlicht-Aufführungen gezeigt, an die sich Kurzfilme von Jugendlichen zum Thema "Lichtgestalten" und der Jugendfilm "Wie Licht schmeckt" anschließen. Ein ökumenisches "Feuerwerk für alle Sinne" bieten in Volksdorf die Kirchen Am Rockenhof und Heilig Kreuz: Zu der Veranstaltung gehören auch ein Candlelight-Diner und Georg Friedrich Händels "Feuerwerkmusik".

"Wir hoffen, dass viele Menschen kommen und die Kirchen bestaunen, die sich in dieser Nacht in völlig neuen Licht präsentieren", sagt Winfried Hardt, Projektleiter der Nacht der Kirchen. Erwartet werden wieder knapp 70 000 Besucher - so viele waren im vergangenen Jahr von einem Gotteshaus zum anderen gepilgert. Für ein Gelingen der Veranstaltung setzten sich auch dieses Mal wieder 3000 Ehrenamtliche ein. Und auch die Alsterdampfer sind wieder unterwegs und schippern zu den Kirchen rund um die Alster - kostenlos und mit Unterhaltung an Bord. Ein Novum ist in diesem Jahr die Verleihung des ersten evangelischen Literaturpreises. Er ist mit 6000 Euro dotiert und wird in der Lokstedter Christ-König-Kirche vergeben.

Mehr Informationen, das gesamte Programm und einen Stadtplan mit allen teilnehmenden Kirchen finden Interessierte unter www.ndkh.de .

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