Die Einkaufspassage wurde als erste überdachte Galerie Deutschlands eröffnet. Elf Geschäfte sind schon seit den Anfängen dabei.

Poppenbüttel. Holger Lohmeiers Beziehung zum Alstertal-Einkaufszentrum (AEZ) in Poppenbüttel begann schon Monate vor der Eröffnung im November 1970. Auf der Baustelle der ersten überdachten Einkaufsgalerie Deutschlands verkaufte der damals 15 Jahre alte Thüringer Rostbratwürstchen an die Bauarbeiter. Die Ware stammte aus der Schlachterei seiner Eltern, die dann als Erstmieter im AEZ einen weiteren Laden eröffneten.

Das Einkaufszentrum ließ Holger Lohmeier nie mehr los. Seit mehr als 30 Jahren führt der Fleischer die Geschäfte der Schlachterei Lohmeier im AEZ. Am Sortiment habe sich wenig geändert: "Unser Klassiker ist der Prager Schinken. Der ist seit Generationen der Renner bei den Poppenbüttlern", sagt Lohmeier. Sein Blick fällt auf die "Heiße Theke". Hier liegen wie vor 40 Jahren die Thüringer Rostbratwürstchen auf dem Grill: "Unsere Kunden mögen es herzhaft", sagt Lohmeier.

Auch Werner Otto hat hier früher häufiger mal vorbeigeschaut. Der heute 101-jährige Versandhauskönig hatte die Shopping-Center-Idee aus den USA und Kanada nach Deutschland gebracht und gründete die Einkaufs-Center Entwicklungsgesellschaft (ECE). Heute betreibt das Unternehmen europaweit rund 130 Einkaufszentren, und das AEZ gilt als sein Flaggschiff. Es eröffnete am 4. November 1970 mit 100 Mietern und bietet nach zahlreichen Erweiterungen heute auf 59.000 Quadratmeter Verkaufsfläche rund 240 Einzelhändler. Der 40. Geburtstag wird vom 13. bis 26. September mit einem umfangreichen Programm gefeiert.

Es gibt noch elf Mieter der ersten Stunde. Dazu gehört auch das Café Reinhardt. Die Großmutter von Stephanie Käding hat die Filiale im AEZ, das Stammhaus ist seit mehr als 125 Jahren an der Poppenbüttler Hauptstraße, vor 40 Jahren eröffnet: "Dass ein Bäcker in einer Einkaufspassage eröffnet, war damals eine kleine Sensation. Aber das Konzept ist aufgegangen." In der fünften Generation leitet die Familie Käding den Betrieb. Hunderte Brötchen und Kuchenstücke gehen im AEZ Tag für Tag über die Theke. Eine der Spezialitäten ist der Bauernschmand. Auch Prominente lassen sich diese Leckereien schmecken. Aber Namen lässt sich Stephanie Käding nicht entlocken. Dafür verrät Käding, was für sie den Reiz des AEZ ausmacht. "Die Mischung der Geschäfte und die entspannte Atmosphäre. Aber vor allem unsere treuen Kunden." Auf diese setzt auch die AEZ-Apotheke , ebenfalls ein Erstmieter: "Unsere Mitarbeiter kennen viele Kunden mit Namen. Bei uns gehört neben der fachkundigen Beratung auch der kleine Plausch dazu", sagt Geschäftsführerin Julia Wieben.

Auf 130 Quadratmetern hat Erich Rühe damals begonnen. Heute hat sich die Apotheke zu einem Gesundheitszentrum auf mehr als 1000 Quadratmetern mit 44 Mitarbeitern entwickelt: "Und wir haben den Kopf immer noch voller Ideen. Der Spaß und die Freude an der Entwicklung ist unser Antrieb, aber die Zufriedenheit unserer Kunden das Allerwichtigste ", sagt Julia Wieben.