Altona. Die ersten Computersimulationen wurden bereits vor zehn Jahren präsentiert, und die Architektur wirkte da noch eine Spur kühner: Doch nicht 2001, sondern erst gestern feierte die Hamburger Immobiliengruppe B&L (Büll & Liedtke) Richtfest für den rund 63 Meter hohen Kristallwohnturm am alten Holzhafen von Altona.

Bereits 22 der 37 Wohnungen sind verkauft, teilte das Unternehmen mit. Im Mai 2011 werden sie bezogen. Wer dann aus der Tiefgarage mit dem gläsernen Außenfahrstuhl hoch zu seiner Wohnung schwebt, dürfte den gesellschaftlichen Aufstieg schon geschafft haben. Nach Brancheneinschätzung gehört der von Kees Christiaanse entworfene Kristall zu den teuersten Wohnlagen Hamburgs.

Der Luxuswohnturm dürfte an der Elbe aber ein Unikum bleiben: Einen ähnlich hohen Komplex in der Nähe lehnte die Bezirkspolitik aus Sorge um den Elbblick kürzlich ab. Die Genehmigung für den Kristall und die Nachbarbebauung ist jedoch bereits gut zehn Jahre alt. Damals bekam B&L das Grundstück am Holzhafen als Kompensation von der Stadt. Dafür verzichtete B&L auf den Bau einer Tiefgarage in Ottensen, nachdem dort Reste eines früheren jüdischen Friedhofs entdeckt worden waren.