22 Tonnen steckten in einem Container und sollen wieder zurück nach Deutschland

Hamburg. Im Hafen des brasilianischen Rio Grande ist eine offensichtlich illegale Müllladung entdeckt worden, die über Hamburg verschickt wurde. Die etwa 22 Tonnen lagern in einem Container und sollen als Kunststoffmaterial deklariert worden sein, der von Tschechien über Hamburg auf einem Schiff der Hanjin-Reederei nach Brasilien transportiert worden war. Unklar ist, ob es sich bei dem Müll um giftige Stoffe handelt, für die in Hamburg eine besondere Gefahrgut-Genehmigung hätte beantragt werden müssen. Die brasilianischen Umweltbehörden wollen die illegale Ladung nun nach Hamburg zurücktransportieren lassen. Die Hamburger Hanjin-Vertretung wollte sich zu dem Fall nicht äußern. "Kein Kommentar", so lautete die kurz angebundene Antwort.

Die Hamburger Umweltbehörde hat unterdessen Kontakt mit den Kollegen in Brasilien und Tschechien aufgenommen. "Wir haben um genauere Details gebeten, um die Verursacher ermitteln zu können." Völlig offen sei auch noch, wie der Container nach Hamburg gelangen konnte. Behördensprecher Volker Dumann: "Das ist einer von Millionen, Hamburg ist da nur Drehscheibe, nicht Verursacher."

In der Hafenbranche wird bezweifelt, ob es ich bei dem Containerinhalt tatsächlich um einfachen Hausmüll handelt, wie Nachrichtenagenturen gemeldet hatten. Das sei reichlich merkwürdig, weil der Transport nach Brasilien gut 2000 Euro und mehr kosten würde - was viel zu teuer für einen recht einfach zu handbaren Stoff wäre, der auch hier problemlos in Müllverbrennungsanlagen entsorgt werden könne. Zudem spiele die Verschiffung von Müll keine Rolle im Hafen, so die Einschätzung von Hafenexperten.