Altona-Altstadt. Der Umzug einer Drogenberatungsstelle in das Gebäude einer früheren Gewürzmühle an der Virchowstraße in Altona ist vorerst gestoppt. Anwohner und Geschäftsleute wollen den Umzug der Einrichtungen "Stay Alive" und "ABC" verhindern und haben ein Bürgerbegehren gestartet. Mitte Juli gaben sie rund 2500 Unterschriften im Rathaus Altona ab, die dort überprüft wurden. Seit Freitag steht fest: Die notwendige Zahl von rund 1850 gültigen Unterschriften ist erreicht. Damit gilt für die Verwaltung ein dreimonatiger Planungsstopp.

In dieser Zeit darf sie keine Genehmigung für die Neunutzung des Gebäudes erteilen. Für die nächste Stufe des Verfahrens, den so genannten Bürgerentscheid, müssen die Initiatoren nun bis Dezember rund 5600 Unterschriften sammeln. Dann erst könnte es zu einer Abstimmung kommen. Dabei würde eine einfache Mehrheit reichen, um das Projekt zu stoppen. Allerdings ist nach Einschätzung der Bezirksverwaltung juristisch noch nicht eindeutig geklärt, ob ein solcher Bürgerentscheid den Einzug der Beratungsstellen wirklich stoppen könnte. Nur wenn der Bezirk Altona für die neue Nutzung eine Ausnahmegenehmigung erteilen müsste, könnte ein Bürgerentscheid dies verhindern.

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens befürchten, dass sich in der Straße eine Drogenszene etablieren könnte. Die Trägerverein "Jugendhilfe" der beiden Suchtberatungen versichert jedoch, dass es an dem bisherigen Standort an der Davidstraße auf St. Pauli keine derartigen Probleme gegeben habe. In den Beratungsstellen sollen auch so genannte Konsumräume angeboten werden. Der Umzug ist zum 1. Januar 2011 geplant.