Behörden haben Konsequenzen aus dem Tod Lara-Mias gezogen

Auf den Tod des Babys Lara-Mia in Wilhelmsburg, dessen Mutter von einem freien Träger betreut worden war, haben die Behörden mit zusätzlichen Mitarbeitern und einem strengeren Kontroll-Management reagiert. So wurden 30 neue Mitarbeiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) eingestellt. Neun davon arbeiten im Bezirk Mitte, wo jedes Jahr rund 2800 Kinder geboren werden, von denen 200 vom Amt betreut werden müssen. Zwei neue ASD-Mitarbeiter sind in Wilhelmsburg im Einsatz.

"Ihnen zur Seite steht noch ein weiterer Mitarbeiter, den der Bezirk Mitte aus eigener Tasche zahlt, der Büroarbeit macht", sagt Bezirkssprecher Lars Schmidt. Damit könnten sich die Sozialarbeiter ihrer eigentlichen Aufgabe besser widmen. Eigentlich sollten 40 neue ASD-Mitarbeiter eingestellt werden. Doch es finden sich nicht ausreichend Bewerber.

Hatte es nach dem Hungertod der sieben Jahre alten Jessica aus Jenfeld im Jahr 2005 meist nur unkonkrete Konsequenzen ("Hotline") gegeben, so arbeiten heute auch zwei "Koordinatoren für Kinderschutz". Dadurch soll sowohl die fachliche Beratung der ASD-Mitarbeiter, als auch die Netzwerkbildung zum Thema Kinderschutz weiter ausgebaut werden. Anfang des Jahres ist auch das "Baby-Begrüßungsprogramm" gestartet. Mitarbeiter des Jugendamtes besuchen alle Familien mit neugeborenen Kindern. Bei dem Hausbesuch wird dann auch ein Beratungsgespräch angeboten.

Der Tod von Lara-Mia hatte auch einen weiteren Missstand offengelegt. Die Mutter war nicht mit dem Kind zu den vorgeschriebenen U-Untersuchungen beim Kinderarzt erschienen. Dieser hätte eine Unterernährung erkannt.

Nun müssen die Sozialarbeiter von freien Trägern nachweisen, wie viele Stunden sie tatsächlich vor Ort waren; und diese Angaben müssen gegengezeichnet werden. Mit dieser Dokumentationspflicht soll auch sichergestellt werden, dass alle U-Untersuchungen gemacht werden.