"Ich finde es sehr gut, dass Herr Lenzen die Hochschulreform so deutlich kritisiert. Ich sehe das neue System auch kritisch - mein Studiengang ist zum Beispiel unheimlich verschult. Dieter Lenzen wurde ja im Vorfeld seiner Wahl an der Uni unglaublich schlechtgemacht, und es gab viele Proteste. Gerade deshalb ist es klasse, dass er im Sinne der Studenten spricht. Ich hätte das nicht erwartet und bin jetzt gespannt, was dabei herauskommt."

Jollan Kieschke, 22, studiert Politikwissenschaften auf Bachelor.

"Es ist super, dass sich der Unipräsident kritisch äußert. Allerdings sollte Herr Lenzen nicht nur reden, sondern auch handeln. Die Studiengänge sollten so angeglichen werden, dass man in Europa tatsächlich von einem einheitlichen System sprechen kann. Außerdem sollte das Studium wieder freier gestaltet werden, damit es wieder mehr Raum zum freien Denken gibt. Gerade Diskussionen kommen in den neuen Studiengängen viel zu kurz."

Wolfram Steyer, 27, studiert Geografie/Geschichte auf Lehramt.

"Endlich spricht ein Unipräsident mal direkt das Problem der Hochschulreform an. Es gibt tatsächlich noch viele Bereiche, die man modifizieren muss. Vom Prinzip her finde ich die Umstellung auf Bachelor und Master aber gar nicht so schlecht. Besonders gut gefällt mir, dass man die Möglichkeit hat, sich im Master in einem Teilfach zu spezialisieren, und dass es seit der Umstellung weniger Langzeitstudenten gibt."

Nina Meyer, 29, studiert Germanistik auf Bachelor.

"Grundsätzlich bin ich nicht der Meinung, dass das System falsch ist. Es hat zwei große Tücken, zum einen die Festlegung der Semesterzahl und die Verschulung. Dieter Lenzen hat in den letzten drei bis vier Monaten für ein produktives und kommunikatives Klima gesorgt, und ich finde es gut, dass er seine Meinung äußert."

Prof. Dr. Knut Hickethier, Fachbereichssprecher für Sprache, Literatur und Medien.