Die Sanierung des ehemaligen Unilever-Hochhauses in der Neustadt geht voran. Die Fassade wird bis Ende 2010 rekonstruiert.

Es ist eine der spektakulärsten Baustellen der Innenstadt. Bis zu 1000 Menschen arbeiten hier in Spitzenzeiten in zwei Schichten. Die Rede ist vom ehemaligen Unilever-Haus am Dammtorwall, das zu den höchsten Gebäuden der Stadt zählt. 270 Millionen Euro werden in die Grundsanierung des Hochhauses, den Neubau eines Hotels und 42 Wohnungen auf dem Gelände investiert. Die Bauarbeiten für das " Emporio ", so der Name des neuen Quartiers, liegen laut dem Bauherrn Union Investment im Zeitplan und sollen bis Ende 2011 abgeschlossen sein.

Auf dem Dach in 98 Meter Höhe steht Projektleiter Georgios Kordelas und schaut hinüber zum Hafen: "Der Blick über die Stadt ist einmalig. Das werden auch unsere künftigen Mieter zu schätzen wissen."

Direkt darunter, in der 23. Etage - das Gebäude wurde um zwei Etagen aufgestockt -, soll ab Ende 2011 die "Skylounge" für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Noch ist davon wenig zu sehen. Blanker Beton und Handwerker empfangen hier den Besucher in luftiger Höhe. Aber etwa 70 Meter weiter unten im fünften Stock sieht es schon anders aus: Am Kran hängt ein Fassadenteil. Insgesamt werden 2300 Fassadenelemente das neue "Kleid" des Hochhauses bilden: "Das Emporio-Hochhaus wird nach der Revitalisierung ein sogenanntes Green-Building sein. Wir ersetzen die alte Fassade durch eine zweischalige Fassade", sagt Projektleiter Kordelas. Diese sei energieefizient und bestehe aus Doppelfenstern mit Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum, so Kordelas weiter.

Die Fassadenbauarbeiten an dem Anfang der 60er-Jahre erbauten Gebäude, dassunter Denkmalschutz steht, sollen bis Ende 2010 abgeschlossen sein. Die ersten Mieter sollen dann 2011 einziehen. Die erste bis siebte Etage bezieht Union Investment mit seiner Immobiliensparte. Die "Skylounge" in der 23. Etage und den Konferenzsaal im Untergeschoss betreibt die Nord Event GmbH. Aber was passiert mit den anderen Flächen? "Wir haben zahlreiche auch internationale Firmen, die Interesse haben, mehrere Etagen anzumieten. Die Verhandlungen laufen", sagt Projektleiter Kordelas. Wie teuer es ist, in exponierter Innenstadtlage Büroräume anzumieten, verrät er nicht: "Wir haben hier keinen festen Quadratmeterpreis. Das hängt zum Beispiel vom Umfang der Mietfläche und auch dem Stockwerk ab", sagt Kordelas. Der Preis sei der einmaligen Lage und dem hohen Standard angepasst, so Kordelas weiter.

Aus dem fünften Stock lässt Kordelas den Blick in die Baugrube schweifen. Hier entsteht die neue Tiefgarage und darüber ein Hotel der schwedischen Scandic-Kette. Außerdem sind in dem Komplex Geschäfte und Gastronomie geplant. In dem Emporio-Ensemble entstehen außerdem 42 Mietwohnungen mit bis zu 170 Quadratmetern. Die Quadratmeterpreise liegen zwischen 12 und 17 Euro.