Familien, die sich am Sonnabend kurz vor Anpfiff des Deutschland-Spiels spontan im Stadtpark vor einem kleinen Fernseher versammelt hatten, mussten auf das gemeinsame Fußballvergnügen verzichten. Beamte des Ordnungsamts untersagten den rund 30 Menschen, zusammen das WM-Spiel auf der Grünfläche zu verfolgen.

"Die Anwesenden hatten einen Fernseher und ein Notstromaggregat aufgebaut. Das ist nach der Grünanlagenverordnung nicht gestattet", sagt der zuständige Beamte des Ordnungsdienstes des Bezirksamts Nord. Die Familien hätten eine Sondernutzungsgenehmigung benötigt. "Da sie dieses nicht vorweisen konnten, mussten wir sie bitten, die Veranstaltung abzubrechen."

Christoph Posselt und seiner Familie wurde die Freude auf spannende 90 Minuten dadurch gründlich vermiest. "In keinem anderen Land käme man auf die Idee, friedlichen Familien zu verbieten, im Park ein WM-Spiel der eigenen Nationalmannschaft anzusehen", sagt er. Das Vorgehen des Ordnungsdienstes ärgere ihn maßlos. "Das war ein negatives Beispiel für das Handeln der Ordnungskräfte. Von einer Weltstadt erwarte ich etwas anderes."