"Wir werden dich niemals vergessen. Nur wer vergessen wird, ist wirklich tot", schrieb ein Kommentator jüngst in das Internet-Gästebuch von Herbert Hoffmann, dem Meistertätowierer von St. Pauli. Der Künstler, ein Hamburger Original, ist am vergangenen Donnerstag er im Alter von 90 Jahren in der Schweiz, wo er seit den 80er-Jahren lebte, gestorben.

In der Nähe der Reeperbahn, auf dem Hamburger Berg, hatte Hoffmann nach dem Zweiten Weltkrieg lange "Deutschlands älteste Tätowierstube" geführt. Nach und nach ließ er sich selbst in fast jede Stelle seiner Haut Bilder stechen. Bekannt wurde Hoffmann zudem durch sein Schaffen als Fotograf: Bis in die 1970er-Jahre hinein fing Hoffmann tätowierte Menschen mit der Kamera ein.

Doch es war vor allem sein Ruf als Tätowier-Guru, der ihn zu einem gefragten Mann machte: "Es wäre eine Ehre, eine Tätowierung von Ihnen tragen zu dürfen! Denken Sie, dass man dies irgendwie möglich machen könnte?", heißt es in einem Gästebuch-Eintrag.