Für den Sozialdemokraten Wilhelm Clasen (1883-1945) verlegen die SPD-Politiker Dorothee Stapelfeldt und Martin Schäfer heute einen Stolperstein vor der Bundesstraße 25. "Sie zeigen deutlich, wie die Schrecken der Nationalsozialisten zum Alltag der Menschen gehörten", sagte Schäfer. Nach dem Verbot der SPD im Jahr 1933 hatte Wilhelm Clasen Kontakt zu der kommunistischen Widerstandsgruppe um Max Kristeller, die 1943 von einem Spitzel verraten wurde. Clasen, seine Frau Clara und ihre Tochter wurden verhaftet. "Aufhetzung gegen den Nationalsozialismus", lautete die Anklage. Clasen wurde bis 1945 im Konzentrationslager Neuengamme gefangen gehalten. Anschließend wurde er, wie Tausende weitere KZ-Häftlinge, auf den Luxusdampfer "Cap Arcona" in der Lübecker Bucht gebracht. Er starb bei dessen Versenkung durch die Alliierten.