Hamburg. In zwei Jahren will der CDU-Landesverband in seinen Führungsebenen eine verbindliche Frauenquote beschließen. Die bisherige Regelung war freiwillig. Von 2014 an sollen die Landes-, Kreis- und Ortsvorstände zu einem Drittel mit Frauen besetzt werden. Dafür setzen sich Landeschef Marcus Weinberg sowie seine Stellvertreterin Friederike Föcking ein. Im Herbst soll ein entsprechender Antrag im Landesausschuss diskutiert werden.

Laut CDU habe der Landesvorstand erstmals 2010 die freiwillige Quote erfüllt. Heute bilden die Frauen dort gar die Mehrheit. Neben Föcking sind dort noch Karen Koop und Viviane Spethmann vertreten. In den vergangenen Jahren sei in den parteiinternen Diskussionen immer wieder gefordert worden, eine verbindliche Form zu finden, um Frauen zur Mitarbeit in der CDU zu gewinnen. Diese Forderungen seien vor allem von Frauen geäußert worden, heißt es in einer Mitteilung der Hamburger Christdemokraten.

Parteichef Weinberg zeigt sich zufrieden mit dem jetzigen Schritt und bezeichnet die freiwillige Lösung als Herumhantieren. Es sei nun an der Zeit, den Schritt zur verbindlichen Quote zu machen. "Auch wer wie ich grundsätzlich Quoten kritisch sieht, muss erkennen, dass sie ein gutes Instrument sein können, um sich selbst durch Umsetzung überflüssig zu machen." Die Umsetzung der Frauenquote verlange nun Kraft zur Überzeugung an der Basis, damit die Initiative Erfolg habe.

Für Föcking ist die Frauenquote nur der Anfang. "Sie ist ein Mosaikstein, um Frauen zu gewinnen. Weitere müssen folgen." Es müsse geklärt werden, wie mehr weibliche Mitglieder für eine aktive Mitarbeit gewonnen werden könnten. Unterstützung kommt auch von den Kreisvorsitzenden der CDU. Frank Schira (Wandsbek) und sein Stellvertreter Karl-Heinz Warnholz hoffen, dass die Beteiligung von Frauen künftig gestärkt werde. Rüdiger Kruse (Eimsbüttel) bezeichnete eine verbindliche Frauenquote als notwendig. Er fordert: "Die Hamburger CDU sollte auch in dieser Frage bundesweiter Vorreiter sein."